Taiwan probt Abwehr eines Angriffs durch China

  09 Auqust 2022    Gelesen: 452
  Taiwan probt Abwehr eines Angriffs durch China

Während China seine Militärmanöver in den Gewässern rund um Taiwan fortsetzt, beginnt auch der Inselstaat mit Schießübungen der Artillerie. Sie sollen der Abwehr eines möglichen chinesischen Angriffs dienen, sind aber schon länger geplant.

Taiwan hat nach Tagen massiver chinesischer Militärmanöver seinerseits Übungen zur Abwehr eines möglichen Angriffs begonnen. Dabei wurde in Taiwans südlichstem Landkreis Pingtung scharfe Artillerie-Munition abgefeuert. Ein Armeesprecher bestätigte den Beginn der Übung. Im Vorfeld hatte er angekündigt, die taiwanische Armee werde am Dienstag und Donnerstag "Gegenmaßnahmen gegen simulierte feindliche Angriffe auf Taiwan üben". Hunderte Soldaten und rund 40 Haubitzen würden dabei zum Einsatz kommen. Die Übungen seien schon länger geplant gewesen und stellten keine Reaktion auf die Manöver Chinas dar.

Taiwan hält regelmäßig Manöver ab, bei denen eine chinesische Invasion simuliert wird. Im Juli hatte das taiwanische Militär im Rahmen seiner größten jährlichen Übung die Abwehr von Angriffen aus dem Meer in einer "gemeinsamen Abfangoperation" geübt.

China hatte vergangene Woche nach einem Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi riesige Militärmanöver in den Gewässern rund um Taiwan begonnen. Ungeachtet aller Proteste und entgegen eigener Ankündigungen setzte China seine Militärübungen am Montag fort. Peking hatte eigentlich angekündigt, die Übungen am Sonntag beenden zu wollen.

Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Der Konflikt zwischen Peking und Taipeh hatte sich zuletzt unter dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping verschärft. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zudem Befürchtungen wachsen lassen, Peking könnte im Umgang mit Taiwan auf ein ähnliches Vorgehen setzen.

Quelle: ntv.de, ino/AFP


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