Für ihre Untersuchungen testeten die Forscher die Wirkungen von EE2 an drei verschiedenen Amphibienarten. Sie zogen den Afrikanischen Krallenfrosch (Xenopus laevis), Kaulquappen des Laubfrosches (Hyla arborea) und der Wechselkröte (Bufo viridis) in Wasser auf, das unterschiedliche Konzentrationen von EE2 enthielt und verglichen die Tiere mit Kontrollgruppen, die in EE2-freiem Wasser aufwuchsen. Zudem wurde das genetische Geschlecht bei dieser Untersuchung mittels modernsten molekularen Verfahren festgestellt. Die Forscher untersuchten auch das Erscheinungsbild der Geschlechtsorgane und das Aussehen der Gewebe unter dem Mikroskop. Erst der Vergleich von genetischem und phänotypischem Geschlecht hat es ermöglicht, die Wirkung von EE2 vollständig zu erfassen.
Arten reagieren verschieden
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass nach der Exposition mit EE2 bei allen drei Amphibienarten eine Geschlechtsumkehr von genetisch männlichen zu weiblichen Tieren auftritt, der Anteil dabei reicht von 15 bis zu 100 Prozent. Die drei Arten reagieren allerdings unterschiedlich empfindlich auf das Hormon. "Die Verweiblichung von Populationen kann neben anderen schädigenden Hormonwirkungen zum Aussterben von Amphibienarten beitragen," sagt Studienleiter Matthias Stöck vom IGB.
Doch nicht nur die Amphibien scheinen durch Hormone im Wasser gefährdet zu sein. Co-Autor und Ökotoxikologe Professor Werner Kloas betont: "EE2 ist auch in unserem Wasserkreislauf enthalten und stellt zusammen mit anderen östrogenartig wirkenden Stoffen nicht nur für Amphibien, sondern auch für uns Menschen eine ernst zu nehmende Beeinträchtigung dar."
Quelle: n-tv.de , jaz
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