Elfjähriger bringt Granate mit zur Schule

  07 April 2016    Gelesen: 461
Elfjähriger bringt Granate mit zur Schule
Morgens bringt ein Junge ganz besonderes Anschauungsmaterial mit in den Unterricht. Seine Lehrerin legt das verrostete Objekt dem Schulleiter auf den Tisch. Dieser schreckt zurück: Bei dem Fundstück handelt es sich um einen Blindgänger aus dem Krieg.
Ein Elfjähriger hat in Niedersachsen eine alte Granate mit in die Schule gebracht und damit einen Polizeieinsatz ausgelöst. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Junge den Sprengkörper von zu Hause mitgebracht.

Die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtete als erstes über den Vorfall, der sich in der kleinen Gemeinde Esterwegen ereignete. Eine Lehrerin der Klasse fünf, die den Jungen und Mitschüler am Morgen unterrichtet hatte, brachte das Fundstück ins Lehrerzimmer. Der Schulleiter Frithjof Eckstein sagte im Gespräch mit dem Blatt: Die Lehrerin habe nicht gewusst, was sie da auf den Tisch legte.

Der 62-jährige Schulleiter erkannte indes sofort, was dort vor ihm lag: "Ich bin regelrecht erschrocken", erzählte Eckstein. Er informierte sofort die Polizei, die wiederum den Kampfmittelbeseitigungsdienst rief. Dann brachte er die Granate aus dem Gebäude in einen nicht öffentlich zugänglichen Außenbereich des Schulgeländes. Dann entschied er sich gegen eine Evakuierung der Schule, um eine Panik unter den 43 Schülern zu vermeiden.

Zündsysteme lagen frei

Die Experten stellten schließlich fest, dass es sich um eine vier Zentimeter breite und 17 Zentimeter lange Sprenggranate handelte. Vermutlich ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Zündschnur war abgebrannt, die Zündsysteme lagen also frei. Demnach bestand für alle, die sich in der Nähe der Granate aufhielten zu jederzeit Lebensgefahr.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst packte die Granate in einen sicheren Transportbehälter. Das Objekt soll in den nächsten Tagen entschärft und entsorgt werden. Der Einsatz in der Schule war somit innerhalb weniger Minuten beendet.

Der Vater des Jungen hatte die Granate vor 30 Jahren in den Niederlanden gefunden und seitdem in einem Schrank im Keller aufbewahrt. Wie die Polizei laut "NOZ" erklärte, habe der Mann nicht gewusst, was er da aufbewahrte. Schließlich gab er seinem Sohn das Fundstück zu Anschauungszwecken mit in die Schule.

Quelle: n-tv.de , kpi/AFP

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