Der US-amerikanische Tech-Milliardär Elon Musk hat sich auf Twitter mit dem einstigen russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew einen Schlagabtausch geliefert, der in den sozialen Medien inzwischen weite Kreise zieht. Anlass war die Rücktrittsankündigung der britischen Premierministerin Liz Truss nach nur 44 Tagen im Amt, die Medwedew mit den Worten "Bye, bye" und "Glückwunsch an den Salat" kommentierte. Hintergrund ist, dass das britische Blatt "Daily Star" gewettet hatte, die Haltbarkeit eines Salatkopfes würde Truss' Amtszeit als Staatsoberhaupt überdauern.
Musk reagierte auf den Tweet mit der Bemerkung, Medwedew habe einen "ziemlich guten Troll"-Tweet abgesetzt und fragte dann nach: "Wie läuft es übrigens in Bachmut?" Die Anspielung sollte offenkundig als Provokation verstanden werden, denn in der Stadt im ukrainischen Donezk toben derzeit heftige Kämpfe. Bachmut steht im Mittelpunkt des nur langsam vorankommenden russischen Vormarschs in der Region. Russische Truppen überziehen diesen und weitere Orte nach ukrainischen Angaben immer wieder mit Bombardements. Angeblich sollen auch Phosphorbomben zum Einsatz gekommen sein.
Medwedew antwortete darauf, man sehe sich dann am Tag des Sieges in Moskau. Der einstige Präsident ist derzeit Vizesekretär des nationalen Sicherheitsrates in Russland und als Hardliner bekannt. Er gilt als Putins Einpeitscher und wichtigster Hetzer. Immer wieder drohte er der Ukraine mit Nuklearschlägen, für die Angriffe auf die Krim-Brücke forderte er die Vernichtung der "Terroristen". Zudem will er die politische Führung der Ukraine vollständig beseitigen, wie er jüngst auf Telegram schrieb.
"Seine 2 Cent für sich behalten"
Die finnische Politikwissenschaftlerin Minna Alander übte - ebenfalls auf Twitter - scharfe Kritik an der Reaktion Musks auf Medwedews Tweet. "Was immer sein Geistesblitz war, es ist fehlgeschlagen", schrieb sie. Es sei für Accounts von der Größe Musks eine gute Regel, nicht auf Kommentare des russischen Regimes zu reagieren. Letztendlich habe er Medwedew damit nur mehr Publikum verschafft. Alander riet Musk außerdem, seine "zwei Cent zu einer möglichen Beendigung des Krieges" für sich zu behalten.
Musk hatte zuletzt für Irritation gesorgt, nachdem er in mehreren Tweets Vorschläge gemacht hatte, wie Russland und die Ukraine zu einem Waffenstillstand kommen könnten. Außerdem hatte er angedeutet, dass er das in der Ukraine verwendete Starlink-Kommunikationsnetz nicht dauerhaft finanzieren könne. Erst nach einigem öffentlichen Protest hatte er eingelenkt und erklärt, er werde die Ukraine auch weiterhin unterstützen.
Quelle: ntv.de, jug
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