Russische Oligarchen und andere Geschäftsleute sind laut EU-Kommission trotz aller Sanktionen noch immer in erheblichem Ausmaß in Europa aktiv. So gebe es fast 31.000 Unternehmen, deren tatsächliche Eigentümer aus Russland stammten, heißt es in einem neuen Bericht zu Risiken der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung. Tätig seien sie vor allem in der Immobilien-, Bau- und Hotelbranche sowie im Finanz- und Energiesektor.
Die 31.000 Firmen werden von Russen kontrolliert, die damit die wirtschaftlichen Eigentümer sind. Zivilrechtliche Eigentümer können auch Briefkastenfirmen sein, wodurch die Spuren nach Russland verschleiert werden. Mindestens 1400 Unternehmen haben laut EU-Bericht Eigentümer, gegen die jüngst Sanktionen verhängt wurden. Konkret geht es demnach um 33 Personen.
Die EU-Kommission fordert, russische Vermögenswerte transparent zu machen. Das sei erforderlich, wenn man sie im Rahmen der Sanktionen einfrieren wolle. Die Behörde fordert daher einen besseren Informationsaustausch und eine "angemessene" Aufdeckung und Überwachung von Vermögenswerten, die vor den Steuerbehörden verborgen werden. Die Gründung von Briefkastenfirmen sei noch viel zu einfach. Damit würden derzeit "Hunderte von Millionen Euro durch undurchsichtige Transaktionen" verschoben.
Oligarchen verschleiern ihr Eigentum
Briefkastenfirmen könnten Straftätern nicht nur helfen, Herkunft und Bestimmungsort von Geldern zu verbergen. Sie könnten auch den tatsächlichen Nutznießer der Transaktion verschleiern. Einige Oligarchen könnten ihr Eigentum an oder ihre Kontrolle über Unternehmen durch in Drittländern eingetragene zwischengeschaltete Gesellschaften oder lokale nominelle Anteilseigner verschleiern, warnt die EU.
Die Gelder dienten so der persönlichen Bereicherung - oder der Destabilisierung ganzer Länder. "Die Aufdeckung von Schwarzgeldströmen trägt also nicht nur zur Verteidigung der Demokratie und der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger der EU bei, sondern hilft auch, den Einfluss von Autokratien zu bekämpfen", konstatiert die Kommission.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa
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