Stromknappheit: Venezolaner haben jetzt freitags frei

  07 April 2016    Gelesen: 588
Stromknappheit: Venezolaner haben jetzt freitags frei
Im sozialistisch regierten Venezuela ist der Strom knapp. Die Lage ist so ernst, dass Präsident Maduro zu drastischen Maßnahmen greift.
Wegen notorischen Strommangels hat Venezuela alle Freitage der nächsten beiden Monate zu Feiertagen erklärt. Das Vorhaben ist Teil eines 60-Tage-Plans, mit dem das rezessionsgeplagte Opec-Land angesichts häufiger Stromausfälle Energie sparen will.

"Wir werden lange Wochenenden haben", sagte der sozialistische Präsident Nicolas Maduro am Mittwochabend im staatlichen Fernsehen. Konkrete Pläne sollten am Donnerstag vorgestellt werden.

Die Opposition kritisierte, angesichts von Wirtschaftskrise, einer Knappheit an Lebensmitteln und Medikamenten sowie extremer Inflation sei der Plan einer Vier-Tage-Woche waghalsig. Von einem Manöver zur Beruhigung der Bevölkerung nach dem Motto "Brot und Spiele" war die Rede.

Auch die Tweets von Bürgern waren skeptisch. "Das ist doch wohl nicht Ernst gemeint???", schrieb ein Nutzer. Viele andere fragten sich, welche Auswirkungen das Vorhaben etwa auf Schulen und die Öffnungszeiten von Supermärkten hat.

Die Stromversorgung in dem südamerikanischen Ölförderland hängt zu 60 Prozent von Wasserkraftwerken ab. Aktuell gibt es aber eine schweren Dürre. Der Regierung wird allerdings vorgeworfen, zu wenig in den Ausbau und die Wartung der Energie-Infrastruktur zu investieren.

Die Maduro-Regierung ist seit Längerem unpopulär im Land. Im Dezember verlor sie die Mehrheit im Parlament überraschend an die konservative Opposition. Der Präsident wurde nach dem Tod seines Vorgängers Hugo Chavez 2013 mit knappem Vorsprung erstmals zum Präsidenten gewählt. Seine Amtszeit endet 2019.

Tags:


Newsticker