De Maizière: Zahl der Asylsuchenden in Deutschland sinkt drastisch

  08 April 2016    Gelesen: 1255
De Maizière: Zahl der Asylsuchenden in Deutschland sinkt drastisch
Die Zahl der Asylsuchenden ist im ersten Quartal 2016 deutlich gesunken. Das gab Bundesinnenminister de Maizière bekannt. Zudem habe es mehr Rückführungen gegeben.
Es ist ein deutlicher Rückgang: Im letzten Quartal 2015 wurden noch knapp eine halbe Million Asylsuchender im sogenannten Easy-System des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) registriert, im ersten Quartal dieses Jahres ist ihre Zahl auf 170.000 zurückgegangen. Das entspricht einem Rückgang von 66 Prozent, wie Innenminister Thomas de Maizière am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt gab. Im März seien nur noch 20.000 Asylsuchende in die Bundesrepublik eingereist.

Der Tagesdurchschnitt derjenigen, die nach wie vor nach Deutschland kommen, liege deutlich unter 200, sagte de Maizière weiter. Allerdings können bei der Easy-Zahl Fehl- und Doppelerfassungen nicht ausgeschlossen werden.

Dennoch: "Wir sehen, dass die nationalen Maßnahmen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise greifen", sagte de Maizière weiter. Er betonte, die Zahl der Asylanträge steige zwar, aber: "Die Zahl derer, die nach Deutschland kommen, sinkt. Das ist nur scheinbar ein Widerspruch: Viele, die bereits hier sind, stellen erst jetzt einen Antrag."

Auch die Zahl der Rückführungen sei deutlich gesteigert worden, sagte der Innenminister. Am Donnerstag seien - auch aufgrund seiner Vereinbarung mit der tunesischen Regierung - eine Rückführung in einem tunesischen Charterflugzeug erfolgreich durchgeführt worden. Laut dem sächsischen Innenministerium wurden 24 ausreisepflichtige Tunesier aus Leipzig in ihr Heimatland zurück gebracht. Es sei die bislang größte Gruppe gewesen, die in ein Maghreb-Staat abgeschoben worden sei.

Zu den Zahlen der Asylbewerber aus den Westbalkanstaaten sagte de Maizière, deren Anteil habe noch vor einem Jahr 61 Prozent betragen. Nun seien nur noch 5 Prozent der Anträge von Migranten aus diesen Ländern.

Dennoch möchte de Maizière keine Prognose der Flüchtlingszahlen für das gesamte Jahr wagen. "Wir wissen nicht, wie sich die Umsetzung des Türkei-Griechenland-EU-Abkommens entwickelt." Die Erstaufnahmeeinrichtungen sollen nach Willen des Ministers erhalten bleiben. Die Häuser könnten vorübergehend stillgelegt werden, aber nicht geschlossen, "so dass sie notfalls wieder in Betrieb genommen werden können".

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