Russische Gasexporte haben sich fast halbiert

  02 Januar 2023    Gelesen: 851
  Russische Gasexporte haben sich fast halbiert

Erst in der vergangenen Woche meldet Russland, dass seine Erdgasproduktion im vergangenen Jahr eingebrochen ist. Der Staatskonzern Gasprom meldet, dass auch die Exporte massiv unter den westlichen Sanktionen leiden. Die Hoffnungen richten sich mittlerweile auf China.

Die russischen Gasexporte in Länder außerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sind im vergangenen Jahr um 45,5 Prozent gesunken. Die Ausfuhren in Drittstaaten betrugen 100,9 Milliarden Kubikmeter, wie der staatliche Gaskonzern Gazprom mitteilte. 2021 hatte Russland noch 185,1 Milliarden Kubikmeter in die Länder außerhalb der GUS geliefert.

Wegen der westlichen Wirtschaftssanktionen gegen Russland in Reaktion auf den brutalen Überfall auf die Ukraine hat Moskau seine Gasexporte in die EU stark eingeschränkt. Um dies auszugleichen, bemüht sich Russland, seine Gaslieferungen an China zu erhöhen. Bislang fehlte dafür aber teilweise die Infrastruktur. Neben Russland zählen Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Kasachstan, Moldau, Tadschikistan und Turkmenistan (beigeordnet) zu den GUS-Staaten.

Präsident Wladimir Putin eröffnete im Dezember feierlich ein neues Erdgasfeld in Ostsibirien, das eine merkliche Steigerung der Ausfuhren nach China bringen soll. Eine neue Pipeline mit dem Namen Kraft Sibiriens transportiert seit Ende 2019 Gas nach China. Eine zweite Pipeline - Kraft Sibiriens 2 - soll ab 2024 gebaut werden.

Auch die Erdgasproduktion ist eingebrochen

Gazprom-Chef Alexej Miller erklärte, "dass die Aussichten auf einen weltweit steigenden Gasverbrauch vor allem mit Asien und in erster Linie mit China verbunden sind". Die Lieferungen in die Volksrepublik hätten 2022 bereits "auf Anfrage Chinas" die vertraglich zugesicherten Mengen überstiegen.

Schon in der vergangenen Woche teilte Russland mit, seine Erdgasproduktion sei im vergangenen Jahr wegen der internationalen Sanktionen mutmaßlich um etwa 12 Prozent gesunken. Der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak erklärte im Interview mit der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS, der Rückgang der Gasproduktion im Vergleich zum Vorjahr sei größtenteils auf die Schließung der Exportinfrastruktur zurückzuführen.

Nowak sagte auch, dass die Produktion und der Export von verflüssigtem Erdgas, das per Schiff transportiert wird, bis zum Jahresende um rund 8,7 Prozent steigen werden. Nowak hatte bereits zuvor gesagt, dass Russland seine Ölproduktion als Reaktion auf die Anfang des Monats eingeführten westlichen Preisobergrenzen bis Anfang nächsten Jahres um 500.000 bis 700.000 Barrel pro Tag reduzieren könnte, was einer Kapazitätsreduzierung von 5 bis 7 Prozent entspräche.

Quelle: ntv.de, ses/AFP/DJ


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