Polizei von Idomeni in Alarmbereitschaft

  12 April 2016    Gelesen: 791
Polizei von Idomeni in Alarmbereitschaft
Wird noch heute die Grenze nach Mazedonien geöffnet? Im wilden Lager von Idomeni kursieren solche Gerüchte. Die Behörden in Griechenland und in Mazedonien sind auf der Hut.
Im griechischen Grenzort Idomeni kursieren Gerüchte, wonach die Grenze zu Mazedonien sich noch heute öffnen könnte. Die griechische und die mazedonische Polizei sei in Alarmbereitschaft, berichtete der griechische Fernsehsender Skai am Morgen. Die Sicherheitskräfte seien überzeugt, dass freiwillige Helfer und Aktivisten hinter den Gerüchten steckten. Die Polizei kontrolliere die Ausweise der Helfer, mehr könne sie nicht machen, heißt es. Die Gerüchte verbreiteten sich von Mund zu Mund.

"Die Nicht-Regierungsorganisationen sind in Idomeni wie Pilze aus dem Boden geschossen", kritisierte der Bürgermeistes des Ortes in Skai. Mindestens 16 Organisationen seien direkt vor Ort. Beziehe man die weitere Umgebung von Idomeni ein, seien es mindestens 36 Gruppen.

Am Sonntag hatte ein auf Arabisch verfasstes Flugblatt einen Ansturm der Migranten auf die mazedonische Grenze verursacht. Die mazedonische Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Hunderte Menschen litten anschließend unter Atemwegs- und Augenproblemen.

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras verurteilte den Einsatz der Sicherheitskräfte gegen die Migranten scharf. "Das ist eine Schande für die europäische Kultur", sagte Tsipras in Athen. Er wolle sehen, was EU-Behörden, internationale Organisationen und das UN-Flüchtlingshilfswerk dazu zu sagen haben. Bei dem massiven Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen waren nach Angaben humanitärer Organisationen mehr als 300 Menschen verletzt worden.

In dem wilden Lager von Idomeni harren immer noch mehr als 15.000 Migranten aus. Sie alle fordern, dass die sogenannte Balkanroute aufgemacht wird und ihnen erlaubt wird, nach Zentraleuropa weiter zu fahren.

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