Das Tiefseekartierungsunternehmen Magellan und sein Partner Atlantic Productions haben die erste exakte 3D-Rekonstruktion der gesunkenen Titanic angefertigt. Dazu wurden insgesamt mehr als 700.000 Bilder des einstigen Ozeanriesen aus allen möglichen Winkeln gemacht. "Das berühmteste Schiffswrack der Welt wurde so enthüllt, wie es noch nie zuvor gesehen wurde", heißt es in einer Mitteilung von Magellan zu den jetzt veröffentlichten Bildern. Die Titanic liegt rund 3.800 Meter tief im Atlantik, sie war 1912 gesunken. Durch die 3D-Rekonstruktion erhofft man sich neue Erkenntnisse zum Hergang der Katastrophe.
Die Bilder sollen eine völlig neue Ansicht ermöglichen - als wäre das Wasser um das Schiff herum abgelassen worden. Der Titanic-Analyst Parks Stephenson sagte gegenüber dem Nachrichtensender BBC, das Modell sei "einer der ersten großen Schritte, um die Titanic-Geschichte in Richtung evidenzbasierter Forschung und nicht Spekulation" voranzutreiben. Es gebe immer noch offene Fragen, die beantwortet werden müssten.
Die vielen Aufnahmen aus dem Ozean sollen von ferngesteuerten Tauchbooten gemacht worden sein. "Die Tiefe von fast 4000 Metern war eine Herausforderung. Außerdem gibt es an der Stelle Strömungen und wir durften nichts berühren, um das Wrack nicht zu beschädigen", teilte ein Mitarbeiter von Magellan der BBC mit.
Beim Untergang der Titanic starben einst rund 1500 der über 2200 Passagiere. Das Wrack wurde erst 1985 südöstlich der kanadischen Provinz Neufundland entdeckt. Bakterien, die sich durch die Schiffshülle fressen, Rost und die Ozeanströmungen setzen den Überresten stark zu. Der Dampfer war auf seiner Jungfernfahrt von Southampton in England nach New York mit einem Eisberg kollidiert - die wohl berühmteste Katastrophe in der Schifffahrt.
Quelle: ntv.de, rog
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