Erstmals sind eine Astronautin und ein Astronaut aus Saudi-Arabien zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die Krebsforscherin Rajana Barnawi und der Kampfpilot Ali Al-Karni gehören zu der Besatzung einer privaten Mission, die am Sonntag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aufbrach. Die insgesamt vier Astronauten reisen in einer Dragon-Kapsel des US-Unternehmens SpaceX. Sie sollen die ISS im Laufe des heutigen Montags erreichen und sich dort zehn Tage lang aufhalten.
Für Saudi-Arabien ist es die erste Beteiligung an einer ISS-Mission. Zu der Crew gehören auch die US-Astronautin Peggy Whitson und der US-Unternehmer und Ex-Rennfahrer John Shoffner, der der Pilot der Raumkapsel ist. Das Team soll während des Aufenthalts rund 20 Experimente ausführen. Bei einem soll das Verhalten von Stammzellen in der Schwerelosigkeit untersucht werden.
Es ist die zweite komplett private Mission zur ISS. Organisiert wird die Reise vom privaten Raumfahrtunternehmen Axiom Space, in Zusammenarbeit mit der NASA und SpaceX. Medienberichten zufolge bezahlen die Passagiere jeweils rund 50 Millionen Euro für den Trip. Das 2016 im texanischen Houston vom früheren NASA-Manager Michael Suffredini und dem iranisch-amerikanischen Unternehmer Kam Ghaffarian gegründete Unternehmen Axiom Space sieht sich als künftiger bedeutender Mitspieler im Raumfahrtmarkt. Es plant eine eigene kommerzielle Raumstation und wurde von der NASA bereits mit dem Bau eines kommerziellen ISS-Moduls beauftragt.
Im April 2022 war mit "Axiom-1" erstmals eine komplett private Mission zur ISS durchgeführt worden. Damals waren der spanisch-amerikanische Astronaut Michael López-Alegría, der US-Unternehmer Larry Connor, der israelische Unternehmer Eytan Stibbe und der kanadische Investor Mark Pathy zur ISS geflogen. Einzelne Weltraumtouristen hatte es auf der ISS schon mehrfach gegeben, bei der "Axiom-1"-Mission hatte es sich aber um die erste komplett private Crew gehandelt.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP
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