"Titanic"-Wrack vermutlich auf Jahre unerreichbar

  28 Juni 2023    Gelesen: 1361
  "Titanic"-Wrack vermutlich auf Jahre unerreichbar

Nach der Entdeckung des Wracks der "Titanic" 1985 entwickelt sich ein regelrechter Tourismus zu den Resten des Ozeanriesen. Damit könnte nach dem Tauchbootunglück der "Titan" für viele Jahre Schluss sein. Im Augenblick liegen alle Expeditionen offenbar auf Eis.

Nach der Zerstörung des Tauchbootes "Titan" wird das Wrack der "Titanic" vermutlich auf Jahre für Menschen unerreichbar bleiben. Alle geplanten Expeditionen zum Wrack seien nach der tödlichen Tauchboot-Katastrophe abgesagt worden, berichtet die "New York Post" unter Berufung auf Mitglieder des Explorer Clubs.

Der in New York ansässige Privatklub hat die Unterstützung der wissenschaftlichen Erforschung von Land, Meer, Atmosphäre und Weltall zum Ziel. Zu den derzeit etwa 3000 Mitgliedern gehörten auch der Brite Hamish Harding und der Franzose Paul-Henri Nargeolet, die an Bord der "Titan" ums Leben kamen. An Bord der "Titan" waren auch der Chef der Betreiberfirma Oceangate Expeditions, Stockton Rush, sowie der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood und dessen Sohn Suleman.

Der Explorers Club teilte der Zeitung demnach mit, dass ihm keine Pläne für wissenschaftliche Erkundungsfahrten zur letzten Ruhestätte der "Titanic" bekannt seien. Auch alle kommerziellen Expeditionen seien offenbar eingestellt worden.

Die "Titanic" war im April 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von England nach New York gesunken, nachdem sie einen Eisberg gerammt hatte. Fast 1500 der 2224 Menschen an Bord kamen ums Leben. Das in zwei Teile zerbrochene Wrack der "Titanic" wurde erst 1985 etwa 650 Kilometer vor der kanadischen Küste gefunden. Es liegt in internationalen Gewässern in etwa 4000 Metern Tiefe am Grund des Atlantiks.

Strengere Regeln und Vorschriften

David Scott-Beddard, CEO von White Star Memories Ltd., einem britischen Titanic-Artefaktunternehmen, sagte dem US-Sender CNN, er erwarte innerhalb seiner Lebenszeit keine Expeditionen zum berühmten Wrack mehr. "Die Chancen, dass künftige Forschungen zum Wrack der 'Titanic' durchgeführt werden, sind äußerst gering", so Scott-Beddard . "Ich kann mir vorstellen, dass es nach dieser Katastrophe zweifellos eine Untersuchung geben wird und viel strengere Regeln und Vorschriften eingeführt werden."

Das Tauchboot "Titan" brachte vor dem Unglück regelmäßig Touristen und Forschende zum Wrack der "Titanic". Bei der Mission am 18. Juni riss zunächst die Kommunikation zu dem Tauchboot ab. Nach einer tagelangen groß angelegten Suchaktion wurden schließlich knapp 500 Meter vom Bug der "Titanic" entfernt Trümmerteile des Tauchboots entdeckt. Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf des Boots dem enormen Wasserdruck nachgegeben hat und implodiert ist.

Die Behörden arbeiten daran, festzustellen, ob die Katastrophe eine strafrechtliche Untersuchung rechtfertigt, sagte der Superintendent der Royal Canadian Mounted Police, Kent Osmond, am Samstag. Nach dem Unglück hatte sich unter anderem ein früherer Mitarbeiter der Firma Oceangate gemeldet und berichtet, dass er entlassen worden war, nachdem er Sicherheitsbedenken wegen des experimentellen und ungeprüften Designs der "Titan" geäußert hatte.

Quelle: ntv.de, sba


Tags:


Newsticker