Russlands Goldreserven auf historischem Höchststand

  10 Oktober 2015    Gelesen: 622
Russlands Goldreserven auf historischem Höchststand
Russlands internationale Goldreserven sind im September auf 371,267 Milliarden Dollar gestiegen, schreibt die "Rossijskaja Gaseta" am Freitag.



Trotz der großen Verluste im vorigen Jahr blieb Russland nach wie vor unter den Top-Zehn-Ländern nach dem Umfang ihrer Goldvorräte.
Bei den internationalen Reserven handele es sich um hochliquide ausländische Aktiva, über die die russische Regierung bzw. Zentralbank verfügt. Sie bestünden aus Münzgold, Sonderziehungsrechten im Internationalen Währungsfonds (IWF) und ausländischen Geldmitteln.
„Die Gold- und Devisenreserven sind wichtig als Vorrat, auf den die Behörden in kritischen wirtschaftlichen Situationen zurückgreifen könnten“, erläuterte Oleg Schachow von der „Russischen Akademie des Unternehmertums“. „Je größer diese Reserve sind, desto mehr ‚Bewegungsfreiheit‘ genießen die Behörden.“
Im Jahr 2014 waren die internationalen Reserven Russlands um 124,1 Milliarden Dollar auf 385,4 Milliarden Dollar zurückgegangen. Letztes Mal hatten sie im März 2009 bei dieser Marke gelegen. Damals rutschte Russland deswegen vom fünften auf den siebten Platz im Ranking der Länder mit den größten Reserven weltweit. Auffallend ist allerdings, dass gleichzeitig mit dem Rückgang der Devisenvorräte der Anteil des Goldes gewachsen ist. Von 1208,2 Tonnen Anfang dieses Jahres stiegen sie im September auf 1319 Tonnen.
„Es gibt die Meinung, dass die Behörden durch den Ausbau des Goldanteils in den Reserven Russlands die heimischen Goldförderer unterstützen wollten“, sagte Alexander Abramow von der Moskauer „Higher School of Economics“. „Laut einer anderen Version wollten sie dabei Risiken vermeiden, die mit möglichen Beschränkungen der russischen Devisenaktiva verbunden waren.“
Egal wie, aber Russland gehört derzeit zu den größten Goldbesitzern weltweit. Anfang des Jahres waren seine Goldvorräte größer als die der Schweiz oder China. Auf den Plätzen vor Russland lagen damals die USA, Deutschland, Italien und Frankreich.
Im September kündigte die Vorsitzende der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina, weitere Aufstockungen der Gold- und Devisenreserven an.
Dieses Vorhaben sei „durchaus logisch“, meint Experte Schachow. „Dank großer Reserven wird die Wirtschaft stabiler gegenüber diversen stressigen Szenarien. Zudem ist die Größe der Gold- und Devisenreserven ein wichtiges Merkmal für internationale Ratingagenturen, die daran den Zustand der Wirtschaft des jeweiligen Landes messen.“



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