Die russische Schwarzmeerflotte hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau drei Attacken von ukrainischen Seedrohnen auf ihre Schiffe abgewehrt. Die Ukraine habe versucht, die Patrouillenschiffe "Sergej Kotow" und "Wassili Bykow" mit den unbemannten Sprengbooten anzugreifen. Die drei Objekte seien durch die Bordwaffen der russischen Schiffe vernichtet worden, teilte das Ministerium in Moskau mit.
Die Korvetten verrichten demnach weiter ihre Kontrollfahrten im Schwarzen Meer rund 340 Kilometer südwestlich der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Erst am 25. Juli hatte es nach Angaben des Ministeriums eine versuchte Attacke auf die "Kotow" gegeben.
Die Spannungen im Schwarzen Meer haben seit Russlands Aufkündigung des Abkommens zur Verschiffung von Getreide aus den ukrainischen Häfen zugenommen. Laut westlichen Geheimdiensten patrouilliert die moderne "Kotow" zwischen dem Bosporus und der ukrainischen Hafenstadt Odessa - als Teil einer russischen Seeblockade. Drei Frachter haben die Blockade allerdings ignoriert und ohne Vorfall die Ukraine angesteuert.
"Ukrainische Eigenproduktion"
Moskau hatte Mitte Juli seine Sicherheitsgarantien für einen Getreidekorridor zur Türkei zurückgezogen. Stattdessen würden alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, als Träger militärischer Fracht angesehen, hieß es. Daraufhin hatte auch die Ukraine angekündigt, gegen Schiffe vorzugehen, die russisch kontrollierte Häfen im Schwarzen Meer anlaufen.
Die Ukraine hat mehrfach Seedrohnen gegen russische Marineschiffe und mutmaßlich auch gegen die Brücke zur von Russland annektierten Halbinsel Krim eingesetzt. Die Wasserfahrzeuge sollen eine ukrainische Eigenproduktion sein. Der US-amerikanische Fernsehsender CNN zeigte am Wochenende ferngesteuerte Motorboote, die mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde zu Wasser 300 Kilogramm Sprengstoff in Ziele in 800 Kilometer Entfernung bringen können. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 17 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg.
Quelle: ntv.de, lar/dpa
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