Russland verstärkt offenbar Verteidigungsstellungen bei Tokmak

  17 September 2023    Gelesen: 419
  Russland verstärkt offenbar Verteidigungsstellungen bei Tokmak

Das russisch besetzte Tokmak liegt rund 16 Kilometer von der Front entfernt. Doch Berichten zufolge wächst die Sorge vor einem ukrainischen Durchbruch. Laut dem britischen Geheimdienst verstärken die Russen die Verteidigungsstellungen. Im Osten der Ukraine gibt es derweil weitere Tote.

Angesichts ukrainischer Erfolge bei der Gegenoffensive im Süden des Landes hat Russland nach britischer Einschätzung die Verteidigungsstellungen der besetzten Stadt Tokmak in der Region Saporischschja verstärkt. Rund um den strategisch wichtigen Ort, der rund 16 Kilometer von der Front entfernt liegt, seien Panzerabwehrsysteme errichtet und neue Schützengräben ausgehoben worden, teilte das Verteidigungsministerium in London in seinem Geheimdienst-Update mit.

"Tokmak bereitet sich darauf vor, zum Dreh- und Angelpunkt der zweiten Hauptverteidigungslinie Russlands zu werden", hieß es weiter. "Verbesserungen an den Verteidigungsanlagen der Stadt sind wahrscheinlich ein Hinweis auf die wachsende Besorgnis Russlands über taktische Durchbrüche der Ukraine durch die erste Hauptverteidigungslinie weiter nördlich."

Wenige Tage zuvor hatte bereits der im Exil lebende Bürgermeister von Melitopol, Iwan Fjodorow, erklärt, dass die russischen Truppen versuchten, die "tiefe Rückseite" ihrer Verteidigung an der südlichen Frontlinie zu verstärken, auch wenn sie behaupten, die Gegenoffensive der Ukraine sei gescheitert.

Tote in Donezk

Laut den russischen Besatzungsbehörden wurden durch ukrainischen Beschuss fünf Menschen in der ostukrainischen Region Donezk getötet und einer verletzt. Fünf Personen seien in den Bezirken Kirow und Kuibyschewskji getötet, eine Frau sei in Swetlodarsk verletzt worden, schreibt der von Russland eingesetzte Regionalgouverneur Denis Puschilinauf Telegram.

Schon zuvor hatten die Russen Drohnenangriffe auf die Krim, Moskau und eine Region beklagt. Ihren Angaben zufolge wurden aber fast alle Drohnen abgefangen. Nach Angaben der russischen Behörden ging auch ein Öldepot im Südwesten Russlands nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Flammen auf. Es habe keine Opfer gegeben, alle Notfallsysteme der Anlage liefen, schrieb der Gouverneur der Region Oryol, Andrej Klytschkow, auf Telegram.

Ukraine: Drohnenangriffe auf Odessa verhindert

Unterdessen griff Russland in der Nacht erneut den Süden der Ukraine mit Drohnen und Marschflugkörpern an. "Alle sechs Drohnen wurden vernichtet, vier über dem Gebiet Mykolajiw, zwei über dem Gebiet Odessa", meldete die ukrainische Kommandostelle Süd auf Telegram. Zugleich räumte sie ein, dass zwar auch fünf Marschflugkörper des Typs CH-101/CH-555 abgefangen worden seien, aber einige andere Landwirtschaftsobjekte im Gebiet Odessa getroffen hätten. Die genaue Anzahl der Treffer nannten die Militärs nicht.

Die Einschläge bestätigte am Morgen auch der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, auf Telegram. Seinen Angaben nach wurden im Landkreis Beresiwka unter anderem Getreidespeicher getroffen. Tote und Verletzte gebe es glücklicherweise nicht, teilte er mit.

Quelle: ntv.de, ghö/rts/dpa


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