Israel will Hamas in Grund und Boden bomben

  08 Oktober 2023    Gelesen: 499
 Israel will Hamas in Grund und Boden bomben

Als Reaktion auf den blutigen Überraschungsangriff der Hamas beschließt das israelische Sicherheitskabinett umfassende Gegenmaßnahmen. Die islamistische Organisation soll komplett zerschlagen werden, die Einfuhr von Rohstoffen und Energie in den Gazastreifen wird gestoppt.

Israel hat als Reaktion auf die überraschenden Großangriffe der islamistischen Hamas im Gazastreifen vernichtende Schläge gegen die palästinensische Organisation beschlossen. Ziel sei, die militärischen und regierungstechnischen Kapazitäten der Hamas und des Islamischen Dschihad so zu zerstören, "dass sie für viele Jahre nicht mehr in der Lage und bereit sind, die Bürger Israels zu bedrohen und anzugreifen", gab das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts am frühen Morgen bekannt. Unter anderem wurde beschlossen, Strom-, Brennstoff- und Warenlieferungen in den Gazastreifen stoppen.

"Wir beginnen einen langen und schwierigen Krieg, der uns durch einen mörderischen Angriff der Hamas aufgezwungen wurde", wurde Netanjahu zitiert. Die erste Phase ende jetzt mit der "Vernichtung des größten Teils der feindlichen Kräfte, die in unser Gebiet eingedrungen sind", hieß es nach der Sitzung des Sicherheitsrats. Zugleich habe man eine Offensivphase eingeleitet, die ohne Einschränkung so lange fortgesetzt werde, bis die Ziele erreicht seien. "Wir werden die Sicherheit der Bürger Israels wiederherstellen und wir werden siegen", hieß es.

Netnanjahu forderte zudem alle Bewohner auf, aus Gaza zu fliehen. "Ich sage den Bewohnern von Gaza: Gehen Sie von dort jetzt weg, denn wir werden überall mit all unserer Kraft tätig sein", betonte der israelische Regierungschef. Mit Blick auf die Hamas-Angriffe sprach Netanjahu von einem "schwarzen Tag" für sein Land und die Bevölkerung, wofür sich Israel "rächen" werde.

Kämpfe halten an

Die radikalislamische Hamas hatte am Samstagmorgen mit Raketenangriffen vom Gazastreifen aus einen neuen Krieg gegen Israel gestartet, auch drangen Kämpfer vom Gazastreifen aus in israelisches Gebiet ein. Der beispiellose Großangriff begann ab etwa 06.30 Uhr Ortszeit am jüdischen Feiertag Simchat Tora und traf Israel offenbar völlig überraschend. Die Hamas sprach von über 5000 Raketen, die sie bei ihrer "Operation Al-Aksa-Flut" auf Israel abgefeuert habe und die nicht alle von der israelischen Raketenabwehr abgefangen werden konnten. Explosionen waren auch bis Tel Aviv und Jerusalem zu hören. Gleichzeitig drangen Kämpfer der Hamas zu Fuß, mit Fahrzeugen, Booten und sogar mit motorisierten Gleitschirmfliegern auf israelisches Territorium vor. Sie griffen die überraschten israelischen Soldaten an der schwer gesicherten Grenze zum Gazastreifen und auch Zivilisten mitten auf der Straße an. Die Kämpfe an mehreren Orten in Israel hielten den ganzen Tag und die Nacht über an. Israel reagierte mit Vergeltungsangriffen auf den Gazastreifen.

Bis zum Abend seien in Israel durch die Angriffe der Hamas mehr als 200 Menschen getötet worden, erklärte die israelische Armee im Onlinedienst X, ehemals Twitter. "Die Terroristen randalierten und drangen in Häuser ein und massakrierten Zivilisten", hieß es weiter. Mehr als 1000 Menschen seien zudem bei den Hamas-Angriffen verletzt worden. Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza bis zum Abend mindestens 232 Menschen getötet und mindestens 1697 weitere Menschen verletzt. Auch drei Hochhäuser in Gaza mit mehr als zehn Stockwerken wurden in Gaza zerstört.

Hunderte von Menschen flohen im Norden des Gazastreifens mit Lebensmitteln und Decken aus ihren Häusern, wie ein AFP-Journalist berichtete. Auch im Westjordanland, einschließlich des annektierten Ostjerusalem, eskalierte die Gewalt. Bei Zusammenstößen mit israelischen Streitkräften und Siedlern wurden laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium sechs Palästinenser getötet und weitere 120 verwundet.

Die Hamas hat 2007 die Macht im Gazastreifen übernommen. Israel unterhält seither eine strikte Blockade des schmalen Küstenstreifens.

Quelle: ntv.de, mau/dpa


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