Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Rande eines NATO-Treffens in Brüssel. Zudem sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden seien. Über die Anfragen werde man sich mit den Israelis nun austauschen, sagte Pistorius. "Wir stehen an der Seite der Israelis."
Zuvor hatte das Bundesverteidigungsministerium am Mittwochabend bereits bestätigt, dass Deutschland Israel mit bis zu zwei von der Bundeswehr geleasten Kampfdrohnen vom Typ Heron TP unterstützen wird. Die Bundeswehr least derzeit fünf Drohnen dieses Typs. In Israel werden an ihnen deutsche Soldaten ausgebildet. Das israelische Drohnen-Modell gibt es in der Aufklärungsvariante, aber auch als mit Präzisionsraketen ausgestattete Kampfdrohne.
Noch am Mittwochnachmittag hatte Pistorius gesagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass Israel von Partnern wie Deutschland Waffen und Ausrüstung für den Kampf gegen die Hamas anfragen wolle. Im Fall der Fälle werde man sich dann aber selbstverständlich mit den Partnern dazu beraten.
Tarnkappen-Korvetten aus Deutschland
Die israelische Armee greift derzeit massiv Ziele im Gazastreifen an. Zuvor hatten Terroristen am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200. Mindestens 3000 weitere Menschen seien verletzt worden. Die Zahl der bei israelischen Militäraktionen getöteten Palästinenser wurde am Mittwoch mit mindestens 1055 angegeben. Rund 5000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.
Im Bereich der Marine pflegen Deutschland und Israel lange Handelsbeziehungen. In der Vergangenheit hatte Deutschland Israel 2021 die letzte von vier modernen Korvetten mit Tarnkappentechnik geliefert. Der Vertrag mit Hersteller ThyssenKrupp belief sich auf rund 430 Millionen Euro. Das israelische Verteidigungsministerium habe darauf damals bestanden, dass alle Waffensysteme auf den Booten aus israelischer Herstellung stammen. Damit sollten Aufträge in großem Umfang für die israelische Rüstungsindustrie gesichert werden.
Quelle: ntv.de, mba/dpa
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