In dem Fall geht es um die Unterschrift Pérez Molinas unter einen Vertrag, der einem Unternehmen erlaubte, das Terminal im Pazifikhafen Quetzal zu bauen. Der spanischen Firma wurde nach Behördenangaben außerdem zugesichert, dieses Terminal 25 Jahre lang zu betreiben. Der Vertragsschluss sei 255 Millionen Dollar (226 Millionen Euro) wert, hieß es. Pérez Molina unterschrieb den Vertrag 2013, als er noch Präsident war.
Gerichtsverhandlung beginnt kommende Woche
Seit Pérez Molina im November 2011 gewählt worden sei, sei das Projekt schnell in die Wege geleitet worden, sagte Aldana. "Eine kriminelle Gruppierung formierte sich (...), mit Otto Pérez Molina und Roxana Baldetti als Anführer dieses Gebildes." Richter Miguel Ángel Gálvez rief den Ex-Präsidenten und seine frühere Stellvertreterin auf, in der kommenden Woche vor Gericht zu erscheinen.
"Pérez Molina wurden 4,2 Millionen Dollar (in Bestechungsgeldern) gegeben", sagte Ivan Velásquez, der Leiter der UN-Kommission, die wegen Korruption in Guatemala ermittelt. Baldetti habe dieselbe Summe erhalten.
Pérez Molinas Anwalt Moises Galindo sagte, die Staatsanwaltschaft müsse zeigen, wo all das Geld sei, das sein Mandant angeblich erhalten habe. Die Staatsanwälte versuchten, neue Vorwürfe aufzubauen, weil sie nichts gefunden hätten, was den ersten Fall stütze.
Pérez Molina sitzt wegen Fluchtgefahr seit längerem in Haft. Ihm und seiner Regierung waren im September 2015 Korruptionsvorwürfe zum Verhängnis geworden, nach massiven Straßenprotesten zu dem La Linea-Skandal trat er schließlich zurück. Bei den Vorwürfen geht es um millionenschwere Schmiergeldzahlungen bei der Zollbehörde.
Ein Schwiegersohn des früheren Staatschefs, Gustavo Martínez, wurde am Freitag festgenommen, weil er an dem Korruptionsfall um das Hafenterminal beteiligt gewesen sein soll. Auch ein Manager der Firma wurde festgesetzt.
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