Toyota zeigt Elektro-Studien in Tokio

  26 Oktober 2023    Gelesen: 780
 Toyota zeigt Elektro-Studien in Tokio

Toyota deutet mit den Konzeptstudien FT-3e, FT-Se, IMV und Kayoibako an, dass sich der Konzern der batterieelektrischen Mobilität nicht verschließen will. Erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden die Concept Cars auf der Japan Mobility Show 2023, die noch bis 5. November läuft.

Es ist schon fast ein halbes Jahrzehnt her, dass man auf der Big Sight in der Bucht von Tokio neue Autos bestaunen durfte. Vor ziemlich genau vier Jahren wurde die letzte Tokyo Motor Show abgehalten. Dann kam Corona und danach wiederum schlich sich irgendwie auch in Fernost die Einsicht (oder vielleicht nur der Eindruck?) ein, dass Mobilität mehr ist oder sein müsste als lediglich "Auto" oder "Motor". Daher meldet sich die Messe als Japan Mobility Show zurück und hat - vorwiegend - elektrische Mobilität im Gepäck, die ja allgemein als nachhaltig aufgefasst wird.

Und obwohl Toyota immer für eine diversifizierte Antriebsstrategie eingetreten ist und auch weiterhin eintritt und außerdem nie einen Hehl daraus gemacht hat, kein ausgeprägter Fan von batterieelektrischen Antrieben zu sein, präsentiert der diesen Frühling frisch angetretene Firmenchef Koji Sato gleich vier spannende Konzeptstudien - allesamt mit elektrischem Antrieb.

Ab 2026 könnten die Concepts zu Serienmodellen werden

Dabei lassen sich die Japaner nicht recht in die Karten schauen - wie seriennah sind diese Studien wirklich? Aus Unternehmenskreisen hört man, dass es ab 2026 losgehen könnte mit aus ihnen abgeleiteten Serienfahrzeugen, vielleicht aber auch ein Jahr später. Fakt ist: Da sind spannende Kreationen in der Pipeline ganz nach dem Leitspruch Akio Toyodas, nie wieder langweilige Autos zu bauen.

Nur bei der Namensgebung verfolgt Toyota weiterhin einen teilweise eigenwilligen Stil. Zuzutrauen wäre den Japanern auch Serienmodelle, die "FT-Se" oder "FT-3e" heißen würden. Schließlich gibt es auch im Verkauf befindliche Kreationen wie "bZ4X" - noch Fragen? Nun, was kryptisch erscheint, kann logisch klingen. "FT" könnte für Future Toyota stehen.

Der FT-Se (Sport electric?) dürfte Sportwagenfans Appetit bereiten. Toyota selbst spricht vom "Hochleistungssportwagen für das CO2-neutrale Zeitalter". Jedenfalls scheinen die Kollegen von der Motorsportabteilung Gazoo Racing kräftig mitgemischt zu haben, das demonstrieren die kaum zu übersehenden GR-Badges im Bereich der Flanken sowie auf dem Heckdeckel. Und ein mächtiger Diffusor spricht dafür, dass dieses Auto ganz schön schnell sein möchte - vor allem in der Kurve.

Das drahtige Coupé erinnert an den BMW i8, was ja nicht schlecht ist. In die Zeit würde ein solcher Athlet jedenfalls passen - schließlich kommt auch Porsche demnächst mit einer elektrisch angetriebenen Version des Cayman um die Ecke. Bei Toyota wären übrigens auch ein paar griffigere Namen frei wie Celica. Oder wenn es schon ein Kürzel sein müsste, könnte man ja auch über "MR2" nachdenken. Viele Fans wären sicherlich begeistert.

Wird der FT-3e unterhalb des bZ4X

Nicht minder spannend mutet der "FT-3e" an, der irgendwo zwischen Limousine, SUV und Van angesiedelt sein dürfte. Der Stromer verspricht jedenfalls kommode Fortbewegung und sieht stylisch aus mit seinen kantigen Sicken in der Karosse. Die mächtige Front verleiht dem Concept einen stattlichen Auftritt. Doch wofür könnte die "3" stehen? Soll ein womöglich Mitte des Jahrzehnts abgeleitetes Serienmodell gar unterhalb des bZ4X angesiedelt sein? Und was bringen die außen angebrachten Displays? Ein bisschen mysteriös ist das schon alles. Immerhin weckt die Studie die Neugierde seiner Betrachter. Und das möchte Toyota erreichen.

Das gilt auch für den futuristisch anmutenden Kayoibako, einem kleinen Bus von bloß 3,99 Metern Außenlänge. Der Modellname steht für "Mehrwegbox" - und wie eine kleine Box sieht der minimalistisch gehaltene Transporter tatsächlich aus. Der Kayoibako soll hohe Flexibilität bieten, sich individuell gestalten lassen. Das gilt für den Aufbau wie für die Architektur innen und auch für die eingesetzte Software. Gewerbliche Kunden sollen mit ihm ebenso angesprochen werden wie private Nutzer. Ob das Konzept für Europa taugt, muss man sehen. Es erinnert eher an ein Kei-Car.

Freilich ist hier ebenso ein elektrischer Antrieb vorgesehen wie beim IVM 0. Das Kürzel "IVM" steht für "Innovative Multi-purpose Vehicle", und davon sollen gleich eine ganze Reihe erscheinen, um in 180 verschiedenen Märkten gute Geschäfte machen zu können. Pick-ups, ein Minivan sowie ein SUV sind angedacht, um diverse Mobilitätsbedürfnisse abzudecken. Auf dem Messestand zeigt sich der IVM als mobiles Café. Den stylischen Allrounder könnte man sich demnach gut als Streetfood-Wagen vorstellen. Mit 5,30 Längenmetern darf er als ausladend durchgehen.

Bisher noch zugeschnürt gibt sich der Konzern bei technischen Einzelheiten. Wenn Toyota wirklich Erfolg haben will in der Elektromobilität, müssen die Techniker draufsatteln beim Thema Ladegeschwindigkeit. Zwar lädt der bZ4X mit bis zu 150 Kilowatt, was aktuell noch als ordentlich durchgeht, aber Mitte des Jahrzehnts wird das anders aussehen. Doch Toyota steht ja mit der Elektromobilität erst am Anfang. Ob sie später auch die Kunden elektrisieren wird, hängt davon ab, was der Konzern daraus macht.

Quelle: ntv.de


Tags:


Newsticker