Flugzeugflotte der Bundesregierung: Ein neuer Jet für Kanzlerin und Co.

  16 April 2016    Gelesen: 394
Flugzeugflotte der Bundesregierung: Ein neuer Jet für Kanzlerin und Co.
Die Flugzeugflotte der Regierung ist völlig überlastet, deshalb soll aufgerüstet werden. Die Bundeswehr will einen Airbus 321 kaufen - Schlafzimmer, Dusche und Raketenabwehr inklusive.
Die Bundeswehr will die pannenanfällige Flugzeugflotte der Bundesregierung möglichst bald aufrüsten. Nach SPIEGEL-Informationen plant das Verteidigungsministerium, die sogenannte "Weiße Flotte" für Dienstreisen der Regierung mit einem Airbus A321 zu verstärken. Der neue Airbus, der nach einem Umbau für Delegationen bis 70 Personen Platz haben wird, soll die stark ausgelastete Mini-Flotte der Regierung unterstützen.

Insgesamt verfügt die Flugbereitschaft über acht Maschinen. In letzter Zeit waren die Regierungsjets jedoch immer wieder durch Pannen in die Schlagzeilen geraten. Erst kürzlich strandete Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit dem Regierungsjet "Konrad Adenauer" in China und kam zu spät zum G7-Gipfel.
Geht es nach den Plänen der Bundeswehr, soll der neue Jet schnell für Abhilfe sorgen. Von der Größe her liegt der A321 zwischen den sogenannten Kanzlerjets, zwei A340-Großraumfliegern mit rund 140 Sitzplätzen, und den beiden kleineren A319, die für rund 40 Passagiere Platz haben.

Besonders die Reisen der Kanzlerin oder des Bundespräsidenten lasten die Miniflotte von acht Jets schnell aus, da stets ein Ersatzflieger für Notfälle bereitgehalten wird, letztlich also meist beide A340 nicht für andere Reisen zur Verfügung stehen. Da der A321 mit zusätzlichen Tanks ausgestattet werden soll, könnte er auch längere Flüge absolvieren, etwa nach Washington.

Steinmeier ist Dauergast

Grundsätzlich stehen die weiß lackierten Regierungsflieger, die bis heute in Köln und nicht in Berlin stationiert sind, der Kanzlerin, dem Bundespräsidenten und allen Kabinettsmitgliedern zur Verfügung. Ein Dauergast ist Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der mehrmals pro Woche auf Dienstreise geht. Für ihn sind die beiden größeren Modelle der "Weißen Flotte" mehr oder minder eine Art Wohnzimmer.

Bei allen Jets handelt es sich um frühere Verkehrsflugzeuge, die dann mit einer sogenannten VIP-Konfiguration umgebaut wurden. Zum einen wird dabei der vordere Teil der Kabine mit einem Schlafzimmer für die Politiker, Besprechungsräumen und einem Abteil für abhörsichere Kommunikation ausgestattet, zudem erhalten die Jets ein System zur Raketenabwehr.

Innerhalb der Bundeswehr heißt es, man wolle den neuen A321-Jet möglichst schnell kaufen, da die Belastung bei der Flugbereitschaft derzeit sehr hoch sei. Laut internen Statistiken der Truppe fielen die A340-Jets und die A319-Flieger in den vergangenen zwei Jahren bei 14 Reisen komplett aus, die vier kleineren Flugzeuge des Typs Global 5000 sogar 18-mal.

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