"Wenn wir die fünf Spiele, die vor uns liegen, gewinnen, sind wir Meister", erklärte Enrique allerdings, nachdem er mit seinem Team in der Primera Division die dritte Niederlage in Serie erlitten hatte; dies gab es seit 13 Jahren nicht. Inklusive des Ausscheidens in der Champions League war es gar die vierte Pflichtspielniederlage im fünften Spiel.
Die Katalanen unterlagen am Sonntagabend vor heimischer Kulisse dem FC Valencia 1:2. In der Tabelle ist Verfolger Atletico Madrid nun punktgleich (beide 76), Real Madrid liegt einen Zähler zurück (75). "Wenn es eine Mannschaft gibt, die sich selbst wieder aufrichten kann, dann dieses Barcelona", sagte Enrique.
Droht Neymar eine nachträgliche Sperre?
Vor allem eine Szene erregte die Gemüter und könnte Barcelona noch teuer zu stehen kommen. Nach dem Abpfiff jubelten die Gäste ausgelassen, was Neymar offenbar nicht gefiel. Der brasilianische Superstar ging auf eine Traube sich freuender Valencia-Spieler zu, darunter Shkodran Mustafi, der deutsche Nationalspieler. Von hinten wischte Neymar Daniu Parejo ins Gesicht. Mustafi sah dies und stellte Neymar zur Rede, es kam zu wütenden Diskussionen.
In Spaniens Medien wird nun debattiert, ob Neymar für die (allerdings eher angedeutete) Ohrfeige nachträglich gesperrt wird. So erging es Luis Suarez nach dem Pokalspiel gegen Espanyol Barcelona, als er Gegner im Kabinengang beschimpft hatte. Er wurde für zwei Spiele aus dem Verkehr gezogen.
Auch diesmal soll der Tumult nach Angaben der Tageszeitung "Marca" in den Katakomben eine Fortsetzung gefunden haben. Dort habe sich Neymar mit dem Argentinier Antonio Barragan angelegt und diesen mit einer Flasche beworfen.
Der Streit hat eine Vorgeschichte: Beim 7:0 im Pokal zwischen beiden Teams im Februar soll Neymar Barragan mit einem Tänzchen provoziert haben. Inklusive der Aussage: "Halt die Klappe, ich verdiene zehnmal mehr als du." Nun soll Barragan gekontert haben: "Jetzt kein Tänzchen und keine Beleidigung mehr."
Unterdessen entwirft die Presse Untergangsszenarien. "Barcelona gleicht dem Zusammenbruch von Real unter Queiroz", stellte das Sportblatt "As" bereits fest. Unter Carlos Queiroz hatten die Königlichen 2003/2004 die letzten fünf Saisonspiele verloren und damit die Meisterschaft verspielt – Valencia holte damals den Titel. "Barcelona in Panik", schrieb "Marca".
"Wir haben einen schlechten Lauf", konstatierte Barcelonas Sergio Busquets. Dabei erspielten die Katalanen gegen Valencia reichlich Chancen, bis auf Lionel Messis Anschlusstreffer, dem 500. Pflichtspieltor seiner Karriere, nach einer guten Stunde wollte aber kein weiteres Tor mehr fallen. "Es gibt jetzt keinen Platz für Fehler mehr", betonte Verteidiger Gerard Pique.
Quelle : welt.de
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