Russische S-400-Raketen erregen immer mehr Interesse im Ausland

  18 April 2016    Gelesen: 2726
Russische S-400-Raketen erregen immer mehr Interesse im Ausland
Nach China verhandelt nun auch Indien einem Zeitungsbericht zufolge über den Kauf russischer Luftabwehrsysteme des Typs S-400. Andere Länder zeigen ebenfalls Interesse, doch Russland will zunächst seine Streitkräfte beliefern. Das neue Waffensystem erregte insbesondere nach seiner Stationierung in Syrien international Aufsehen.
Wladimir Putins Berater für militärtechnische Kooperation, Wladimir Kozhin, sagte der Tageszeitung „Iswestija“, viele Länder seien daran interessiert, russische S-400-Systeme zu kaufen: „Allerdings können wir diese Systeme nicht an alle liefern, denn vorrangig sind die Lieferungen an die russische Armee. Trotzdem wird mit China und mit Indien verhandelt.“



Der russische Militärexperte Ruslan Puchow erläuterte: „Als die S-400-Produkion begann, kam auch die Frage nach dem Export auf. Das russische Verteidigungsministerium hielt von Anfang an daran fest, dass zunächst die russische Armee damit versorgt werden muss. Diese Position wurde aber zugunsten der chinesischen Auftraggeber geändert. Als sie Interesse an den S-400-Systemen bekundeten, wurde eine Ausnahme für sie gemacht, und zwar wegen der Wichtigkeit der Beziehungen mit China. Ein Vertrag mit den Chinesen liegt schon vor.“
Dieser chinesische Deal mit Russland sowie der S-400-Einsatz in Syrien beeinflussten nach Informationen des Blattes auch Indiens Interesse: Experten schließen nicht aus, dass es auch diesem Land gelingt, einen Exportvertrag auszuhandeln.

Ende November 2015 hatte die türkische Luftwaffe einen russischen Frontbomber des Typs Su-24M im syrisch-türkischen Grenzgebiet abgeschossen. Im Hinblick auf jenen Zwischenfall beschloss Russland, S-400-Luftabwehrsysteme auf seinem Luftwaffenstützpunkt Chmejmim in Syrien zu stationieren.
Mit ihrer Reichweite von bis zu 400 Kilometer sind S-400-Raketen in der Lage, gegnerische Kampfjets, Spionageflugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper abzuschießen. Jedes System kann mehrere Ziele synchron unter Beschuss nehmen.


Der russische Militärexperte Igor Korotschenko sagte der Agentur Ria Novosti, die S-400-Stationierung in Syrien habe ermöglicht, jegliche Verletzungen des syrischen Luftraums zu unterbinden und eine effiziente Flugabwehr dort zu sichern: „Dies unterstreicht erneut die beispiellosen taktisch-technischen Daten des S-400-Systems.“
Bei einer Sitzung der russischen Kommission für militärtechnische Zusammenarbeit mit dem Ausland hatte Präsident Putin im März mitgeteilt, Russland habe im vergangenen Jahr verschiedene Militärtechnik im Gesamtwert von 14,5 Milliarden US-Dollar exportiert und neue Vertrage im Gesamtwert von 26 Milliarden Dollar geschlossen. Jene Sitzung fand in Nischni Nowgorod statt, und zwar in einem neuen Produktionswerk, wo auch S-400-Systeme gebaut werden sollen. Laut Putin wurde die Errichtung neuer Rüstungsbetriebe beschlossen, weil die Zahl der ausländischen Aufträge zunimmt.


Quelle : sputnik.de

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