Der Diesel ist noch nicht ganz tot

  01 Januar 2024    Gelesen: 826
  Der Diesel ist noch nicht ganz tot

Autos wie der Dacia Duster oder der Hyundai Santa Fe waren noch vor wenigen Jahren klare Diesel-Kandidaten. Doch Schummeleien, hoher technischen Aufwand bei der Abgasreinigung und der E-Antrieb in Gestalt reiner Stromer und diverse Hybridisierungen haben dem Selbstzünder das Wasser abgegraben. In ein paar Auto-Neuheiten des kommenden Jahres ist der Vielfahrer-Motor aber noch zu finden. Eine Übersicht.

Audi A5

Der A4 mit Verbrenner heißt in der neuen Generation A5, weil die geraden Modellnummern künftig den E-Modellen vorbehalten sind. Das konventionelle Mittelklassemodell wird es zunächst als Kombi und als coupéhaft gezeichnete Limousine geben, neben Benziner und Plug-in-Hybrid ist auch ein Diesel zu haben. Genaue Angaben macht der Hersteller noch nicht, es dürfte sich aber um die bekannten 2,0-Liter-Vierzylinder handeln, die aktuell ein Leistungsband von 110 kW/150 PS bis 150 kW/204 PS abdecken. Auch das Sportmodell S5 könnte einen elektrisch geboosteten Vierzylinderdiesel bekommen.

BMW X2

Das Crossover-Coupé ist erst seit etwas über fünf Jahren in Deutschland auf dem Markt, erhält aber schon einen Nachfolger, der auf Wunsch auch rein elektrisch fährt. Generation zwei wächst dabei kräftig in der Länge und wartet mit neuem Bedien- und Infotainmentsystem im Cockpit auf. Unter den konventionellen Motoren findet sich auch weiterhin ein Diesel. Neben dem zum Start zu Jahresbeginn erwarteten 2,0-Liter-Vierzylinder mit 110 kW/150 PS könnte im Laufe 2024 noch eine stärkere Variante folgen.

Cupra Terramar

Komplett elektrisch will die Seat-Tochter erst ab 2030 sein. Der Terramar setzt aber immerhin schon mal auf Plug-in-Hybridtechnik. Das bisher größte SUV der Marke wird aber auch noch mit rein konventionellen Verbrennern zu haben sein, darunter mindestens zwei 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel aus dem Konzernregal. Den Einstieg markiert eine Variante mit 110 kW/150 PS, darüber rangiert eine 142 kW/193 PS starke Allrad-Ausführung.

Mazda CX-80

Das siebensitzige SUV basiert auf dem 2022 eingeführten Fünfsitzer CX-60. Wie bei diesem gibt es feinstes Innenraum-Design, Hinterrad- oder Allradantrieb und den bei der Konkurrenz selten gewordenen Sechszylinder als Benziner wie Diesel. Letzterer dürfte wahlweise mit 147 kW/200 PS oder 187 kW/254 PS zu haben sein.

Mercedes CLE

Aus den beiden Zweitürern der C- und E-Klasse formt Mercedes die neue Baureihe CLE. Das Coupé ist bereits bestellbar, im Frühjahr folgt das Cabriolet. Besonderheiten sind ein mehrlagiges, elektrisches Stoff-Akustikverdeck, das auf Knopfdruck vollautomatisch in einer Box hinter der Rückbank verschwindet. Im Motorenangebot findet sich auch der bei den Stuttgartern selten gewordene Sechszylinder. Der 145 kW/197 PS starke Mildhybrid-Diesel für 60.500 Euro arbeitet allerdings weiterhin mit vier Töpfen.

Skoda Kodiaq

Das Familien-SUV der VW-Tochter mehr Platz, mehr Variabilität und mehr Motorenauswahl. Neben Plug-in-Hybriden und Benzinern ist für den variablen Siebensitzer weiterhin auch ein Diesel zu haben, der 142 kW/193 PS leistet und an Allradantrieb gekoppelt ist.

Skoda Superb

Der tschechische Bruder des VW Passat kommt auch als Limousine, für Deutschland dürfte aber vor allem der geräumige Kombi interessant sein. Das noch eine Spur zurückhaltender als zuletzt gestaltete Mittelklassemodell wächst bei Außenmaß und Rauminhalt leicht, wird aber günstiger als der Vorgänger. E-Antrieb gibt es nicht, stattdessen Benziner, Plug-in-Hybride und zwei 2,0-Liter-Vierzylinderdiesel mit 110 kW/150 PS und 142 kW/193 PS aus dem Konzernregal. Die Preise starten bei gut 46.000 Euro.

Toyota Land Cruiser

Die Geländewagen-Ikone wird noch kantiger, setzt mit Leiterrahmen-Plattform und mechanischer Offroadtechnik klar auf den Geländeeinsatz. Optisch gibt es leichte Retro-Anklänge, vor allem beim Einstiegsmodell mit Rundscheinwerfern, das bei rund 60.000 Euro starten dürfte. Einziger Antrieb in Europa ist ein 2,8-Liter-Turbodiesel mit 150 kW/204 PS.

VW Passat

Der König der Dienstwagen ist auf Abschiedstour. Bevor er der Elektrifizierung zum Opfer fällt, fährt er noch einmal alles auf, was ihn in den vergangenen 50 Jahren so populär gemacht hat: zurückhaltendes Design, hoher Fahrkomfort sowie ein üppiger Gepäckraum. Letzterer ist wichtig, weshalb sich VW die Limousinen-Variante diesmal spart und nur noch den Kombi anbietet - in Kombination mit dem 110 kW/150 PS starken 2,0-Liter-Diesel startet der Passat bei 48.500 Euro.

VW Tiguan

Das erfolgreichste VW-Modell der Gegenwart geht in die letzte Runde. Die dritte Generation wird eine Spur größer, etwas runder und deutlich elektrischer. Zwar fehlt ein reiner E-Antrieb, dafür soll der Plug-in-Hybrid nun 100 Kilometer emissionsfrei fahren. Daneben gibt es Mildhybrid-Benziner und auch noch einmal zwei 2,0-Liter-Vierzylinderdiesel. Die Basisvariante mit 110 kW/150 PS gibt es ab 41.000 Euro.

Ob der Kauf eines der neuen Diesel-Modelle sinnvoll ist, hängt vom Einzelfall ab. Vielfahrer profitieren von dem geringeren Kraftstoffverbrauch des Diesels, der um 15 bis 20 Prozent unter dem eines Benziners liegt. Gegenüber Hybridbenzinern schrumpft diese Differenz allerdings, zudem kostet der Liter Diesel-Kraftstoff anders als früher nicht mehr zwangsläufig weniger als der Liter Super.

Für die Kostenbilanz spielt auch der Wertverlust eine Rolle, der beim Diesel in den kommenden Jahren bis zum Ende des Jahrzehnts nach vielen Expertenprognosen erheblich sein dürfte. Aus Umweltsicht sind Diesel und Benziner sowieso in den meisten Fällen die zweite Wahl hinter einem E-Auto. E-Fuels, sollten sie jemals zu vernünftigen Preisen verfügbar sein, drücken zwar den CO2-Ausstoß, Schadstoffe im Abgas lassen sich aber nicht vermeiden.

Quelle: ntv.de, Holger Holzer, sp-x


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