Chinas Exporte legen deutlich zu - Handel mit Russland wächst

  12 Januar 2024    Gelesen: 756
  Chinas Exporte legen deutlich zu - Handel mit Russland wächst

Im Dezember exportiert China viel mehr Waren als von Analysten erwartet. Das könnte sich als positives Signal für den Welthandel erweisen. Trotzdem sieht die Außenhandels-Jahresbilanz aus Peking düster aus. Und auch im Land selbst gibt es aufgrund der schwachen Konsumnachfrage weiter Probleme.

Chinas Exporte haben im Dezember zugelegt und könnten damit auch den lahmenden Welthandel stabilisieren. Wie die Zollbehörde der zweitgrößten Volkswirtschaft in Peking mitteilte, legten die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,3 Prozent zu. Der Anstieg fiel stärker aus als von Analysten im Schnitt erwartet. Nach sechs Monaten in Folge mit Rückgängen waren Chinas Exporte bereits im November wieder leicht gestiegen. Auch die Importe legten im Dezember leicht um 0,2 Prozent zu, wie die Zollbehörde weiter mitteilte.

Insgesamt war 2023 jedoch ein schwieriges Jahr für den chinesischen Außenhandel. Unter anderem aufgrund der schwächeren globalen Nachfrage gingen die Exporte um 4,6 Prozent zurück. Chinas Importe sanken um 5,5 Prozent.

Die chinesischen Exporte nach Deutschland sind im Dezember um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Importe aus Deutschland gingen um 4,4 Prozent zurück. Noch deutlicher war der Einbruch im chinesischen Handel mit den USA. Importe und Exporte lagen zusammen um 6,7 Prozent niedriger als im Dezember 2022.

Dagegen konnte der chinesische Außenhandel mit Russland erneut kräftig zulegen. Die beiden Staaten tauschten 2023 inmitten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Güter und Dienstleistungen im Wert von mehr als 240 Milliarden Dollar aus. Das war eine Zunahme um 26,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Peking und Moskau hatten sich für 2023 ein Handelsvolumen von 200 Milliarden Dollar zum Ziel gesetzt.

Verbraucherpreise in China gesunken

Nach einem wirtschaftlich schwierigen Jahr sieht sich die chinesische Wirtschaft auch 2024 mit Unsicherheiten konfrontiert. Zu den größten Herausforderungen zählen die schwelende Immobilienkrise, ein schwächelnder Konsum und geopolitische Spannungen.

Als Zeichen der schwachen Konsumnachfrage und einer sich verfestigenden Deflation sind die chinesischen Verbraucherpreise im Dezember erneut gesunken. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, sanken sie um 0,3 Prozent. Auch die Erzeugerpreise fielen im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut um 2,7 Prozent. Im Gesamtjahr stiegen die Verbraucherpreise in China nur leicht um 0,2 Prozent.

Deflation ist das Gegenteil von Inflation und bezeichnet den Rückgang des allgemeinen Preisniveaus. Ein Preisverfall auf breiter Ebene entsteht, wenn sich Verbraucher in Erwartung immer weiter sinkender Preise mit Käufen zurückhalten, was wiederum Umsatz, Gewinn und Investitionen von Unternehmen drückt. Die meisten Ökonomen halten eine Deflation für gefährlicher für die Entwicklung einer Volkswirtschaft als leicht steigende Preise.

Quelle: ntv.de, rog/dpa


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