Russlands neuester Kampfpanzer Armata ist dem Hersteller zufolge zu teuer für einen Einsatz im Krieg gegen die Ukraine. "Von seiner Funktionalität her ist er den existierenden Panzern weit überlegen, aber er ist zu teuer und deswegen wird ihn die Armee jetzt wohl kaum einsetzen", sagte der Chef der staatlichen Rüstungsholding Rostec, Sergej Tschemesow, der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Der T-14 Armata wurde der Öffentlichkeit erstmals 2015 bei der Militärparade in Moskau vorgestellt. Medienberichten zufolge ist der Panzer aufgrund verschiedener technischer Probleme bis heute nicht in Serienproduktion gegangen.
Laut Tschemesow, einem engen Vertrauten von Russlands Präsidenten Wladimir Putin noch aus gemeinsamen Agententagen in der DDR, haben die russischen Streitkräfte den Armata inzwischen in den Dienst übernommen. Für den Einsatz in der Ukraine seien die Kosten aber zu hoch. "Heute brauchen wir Geld, um neue Panzer, neue Waffen zu fertigen, womöglich billigere", sagte Tschemesow. Daher sei es angebracht, für den aktuellen Konflikt billigere T-90-Panzer zu kaufen. Eigentlich sollte der Armata den T-90 ablösen.
Michael Rochlitz, Professor für die Volkswirtschaften Russlands, Osteuropas und Eurasiens am St. Antony's College der Universität Oxford, nannte im Interview mit ntv.de einen weiteren Grund dafür, dass der Armata nicht in der Ukraine eingesetzt wird. Putin habe zwar immer wieder neue Waffen vorgestellt, wie zum Beispiel Überschallraketen oder den Kampfpanzer T-14 Armata, so Rochlitz. "Dieser kommt jedoch in der Ukraine praktisch nicht zum Einsatz, weil Russland für die Produktion westliche Bauteile braucht, die nicht mehr kommen", sagte er.
Es sei zwar nicht unmöglich, diese Bauteile einzukaufen. Für Russland sei der Import durch die Sanktionen aber schwieriger geworden. "Das klappt nur auf komplizierten Wegen über Drittländer, zu hohen Preisen und in kleinen Mengen", so Rochlitz. Bei dem Armata habe es immer wieder Probleme gegeben. "Der ist schon vor Jahren bei einer Parade auf dem Roten Platz stehen geblieben", sagte er.
Quelle: ntv.de, lve/dpa
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