Die Altersgrenze sollte stärker flexibilisiert werden. Auch müsse das Erwerbspotenzial in Deutschland erhöht werden. "Wir müssen uns auf die demografische Entwicklung vorbereiten", um die sozialen Sicherungssysteme zu stabilisieren, sagte Schäuble bei einer Veranstaltung in Berlin.
Das größte Problem werde das Gesundheitssystem sein, warnte Schäuble. Dies werde Deutschland in nächster Zeit noch "bitter schwer" gesellschaftlich beschäftigen. Der Minister verwies unter anderem auf die Kostenexplosion. Dies dürfe nicht tabuisiert werden.
Dasselbe gelte für das Thema Pflege . Die Altersvorsorge und das Rentensystem könnten trotz der Niedrigzinsen gehalten werden, wenn das Drei-Säulen-Modell aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Vorsorge erhalten bleibe.
Auch die Industrieländer-Organisation OECD hatte Deutschland jüngst empfohlen, das gesetzliche Renteneintrittsalter weiter anzuheben. Bisher soll es bis zum Jahr 2029 stufenweise auf 67 steigen. Ohne Reformen würden die Rentenausgaben bis zum Jahr 2060 um mindestens 2,5 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, warnte die OECD. Durch eine Koppelung des Rentenalters an die Entwicklung der Lebenserwartung könnte die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen gestärkt werden, so die OECD.
Die Junge Union (JU) schlug eine schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 67 auf 70 Jahre ab 2030 vor. "Um das Rentenniveau künftig nicht so weit absenken zu müssen, dass immer weniger Menschen davon leben können, sollten wir das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung koppeln", sagte der JU-Vorsitzende Paul Ziemiak der "Rheinischen Post" . Dies hätte nach seiner Einschätzung nur einen moderaten Anstieg des gesetzlichen Renteneintrittsalters zur Folge. "Der Jahrgang 1985, dem ich angehöre, müsste bis zum Alter von 67,5 Jahren erwerbstätig bleiben. Ein Renteneintrittsalter von 70 Jahren würden wir erst im Jahr 2100 erreichen."
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