Kalte Dusche für Obama: Saudi-Arabien zeigt sich respektlos

  21 April 2016    Gelesen: 736
Kalte Dusche für Obama: Saudi-Arabien zeigt sich respektlos
Der US-Präsident Barack Obama ist am Mittwoch zu einem offiziellen Besuch in Saudi-Arabien, einem der wichtigsten US-Verbündeten, eingetroffen. In dem Wüstenland jedoch ist ihm ein frostiger Empfang bereitet worden, wie Der Spiegel schreibt.
„Wie sehr Obama die Saudis verärgert hat, wurde heute deutlich. Er wurde bei seiner Ankunft ausgesprochen kühl empfangen“, so Der Spiegel. König Salman habe den US-Präsidenten nicht vom Flughafen abgeholt, wie einst George W. Bush. Zur Begrüßung sei dort nur der Gouverneur von Riad mit einer kleinen Delegation erschienen, berichtet CNN. Monarch Salman begrüßte Obama erst im Erga-Palast, wo dann das bilaterale Treffen hinter geschlossenen Türen stattfand.
Im staatlichen Fernsehen seien keinerlei Livebilder von Obamas Landung gezeigt worden, obwohl noch am Vortag gezeigt worden sei, wie König Salman Staatschefs der Persischen Golfstaaten persönlich am Flughafen begrüßt. Der Empfang für Obama sei im Netz sofort als respektlos eingeschätzt worden, so CNN weiter.
Die Entscheidung Saudi-Arabiens, keine hochrangige Delegation zu Obamas Empfang zu schicken, war nach Einschätzung des Sicherheitsanalysten des Gulf Research Center, Mustafa Alani, ungewöhnlich und sollte als ein deutliches Signal dienen, dass sie dem US-Präsidenten wenig Vertrauen schenkten.
„Die Saudis hatten auch früher mal Uneinigkeiten mit anderen US-Staatschefs. Doch diesmal wird ein tiefes Misstrauen gegenüber dem Präsidenten geäußert, der nichts umsetzt“, zitiert die Agentur AP den Experten.

Saudi-Arabien sei besorgt darüber, dass Washington mit seinem Gegner, dem Iran, anbändeln könnte. In einem jüngsten Interview bezeichnete Obama die Saudis als „sogenannte Verbündete“, und schlug Riad vor, den Nahen Osten mit Teheran zu „teilen“. Saudi-Arabien zeigte sich damals empört.
Im US-Kongress war die Kritik in den letzten Tagen gegen Riad immer lauter geworden. Politiker schlugen vor, die Waffenverkäufe an Saudi-Arabien zu begrenzen sowie die saudische Regierung wegen Beteiligung an den Terroranschlägen vom 11. September in New York zur Verantwortung zu ziehen. Daraufhin drohte Riad Washington, die Aktiva Saudi-Arabiens in den USA abzustoßen.

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