In Syrien gilt ein äußerst brüchiger Waffenstillstand, von dem die radikalislamische Al-Nusra-Front sowie der Islamische Staat aber ausgenommen sind. Rund um Aleppo sind verschiedene Rebellengruppen aktiv, darunter auch Al-Nusra, ein Ableger der Al-Kaida. Wegen des wiederholten Bruchs der Waffenruhe hatten die syrischen Oppositionsgruppen angekündigt, sich aus den Genfer Friedensgesprächen zurückzuziehen.
Die Mitglieder der Delegation des Hohen Verhandlungskomitees der Regimegegner würden den Verhandlungsort bis Freitag verlassen, erklärte ein Sprecher der Opposition. Der UN-Sonderbeauftragte für Syrien, Staffan de Mistura, kündigte für Freitagnachmittag eine Zwischenbilanz zum Stand der Gespräche an. Diplomaten rechneten damit, dass erneut eine Pause eingelegt wird. Bei den Friedensgesprächen gab es bisher kaum Fortschritte. Stattdessen nahm in den vergangenen Tagen trotz der Waffenruhe vor allem in Nordsyrien die Gewalt zu, wofür die Opposition die Regierung verantwortlich macht.
Im Westen des Landes hat derweil ein Hilvskonvoi die belagerte Stadt Al-Rastan erreicht. 65 Fahrzeuge der UN, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und des Syrisch-Arabischen Roten Halbmonds hätten Lebensmittel, Medikamente, medizinische Geräte und Wasseraufbereitungsmittel transportiert, teilte ein Sprecher des IKRK mit. Dies sei der größte gemeinsame Hilfskonvoi, den das IKRK bislang in Syrien organisiert habe. Al-Rastan wird seit 2012 von Rebellen beherrscht. Truppen des Machthabers Baschar al-Assad belagern die Stadt; seit mehr als einem Jahr hätten keine humanitären Hilfsmittel die rund 120.000 Einwohner mehr erreicht, sagte der IKRK-Sprecher.
Tags: