Israel ruft Botschafter aus Irland und Norwegen zurück

  22 Mai 2024    Gelesen: 535
  Israel ruft Botschafter aus Irland und Norwegen zurück

Drei europäische Länder kündigen an, inmitten des Gaza-Krieges Palästina als Staat anzuerkennen. Die Reaktion aus Israel folgt prompt: Außenminister Katz zieht seine Botschafter aus Irland und Norwegen für sofortige Beratungen ab. Er kritisiert den Schritt dieser Länder scharf - er würde die Sicherheit Israels gefährden.

Der israelische Außenminister Israel Katz hat die Botschafter seines Landes in Irland und Norwegen zu sofortigen Beratungen zurückgerufen. "Ich sende eine klare und unmissverständliche Botschaft an Irland und Norwegen: Israel wird angesichts derjenigen, die seine Souveränität untergraben und seine Sicherheit gefährden, nicht schweigen", schrieb Katz auf der Plattform X zu der Entscheidung der beiden Länder, einen palästinensischen Staat anzuerkennen.

"Die heutige Entscheidung sendet eine Botschaft an die Palästinenser und die Welt: Terrorismus zahlt sich aus", so Katz. Dieser Schritt sei eine Ungerechtigkeit gegenüber dem Andenken der Opfer des 7. Oktober, als die islamistische Hamas mit ihrem Terrorangriff in Israel ein Massaker mit mehr als 1200 getöteten Israelis verübte. "Israel wird nicht schweigen - es wird weitere schwerwiegende Folgen haben", schrieb Katz. "Wenn Spanien seine Absicht umsetzt, einen palästinensischen Staat anzuerkennen, wird es ähnliche Schritte geben."

Norwegen, Irland und Spanien haben angekündigt, Palästina am 28. Mai als Staat anzuerkennen. Es könne "keinen Frieden im Nahen Osten geben, wenn es keine Anerkennung gibt", sagte der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre. "Die Palästinenser haben ein grundlegendes, unabhängiges Recht auf einen eigenen Staat. Sowohl Israelis als auch Palästinenser haben das Recht, in Frieden in getrennten Staaten zu leben", hieß es in einer Pressemitteilung der norwegischen Regierung.

Dass auch Irland und Spanien dem Vorhaben Norwegens folgen, ist nicht überraschend. Im März hatte der spanische Regierungschef Pedro Sánchez in Brüssel mit den Regierungschefs von Irland, Slowenien und Malta eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der die vier EU-Länder ihren Willen bekundeten, einen eigenständigen Palästinenserstaat anzuerkennen. Im April reiste Sánchez nach Norwegen und Irland. Die drei Länder versicherten dabei, dass sie sich bei der Anerkennung eng abstimmten. Schweden hatte Palästina bereits vor zehn Jahren als Staat anerkannt.

Quelle: ntv.de, hny/dpa


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