Der Geschichte von Aserbaidschan sind in den Werken von Herodot, Claudius Aelianus, Xenophont und anderer Historiker anzutreffen. Während der Zeit der Sasani (3.-5. Jh.) wurden prächtige Teppiche aus Seide, goldenen und silbernen Fäden geknüpft. Der albanische Historiker Musa Kalankatlı (7. Jh.) berichtet über Seidenteppiche in Aserbaidschan in prächtigen Farben. Die Herstellung von as goldenen und silbernen Fäden geknüpfte Teppiche wurde im 16.-17. Jh. zur Tradition. Die eigentliche Produktionsstätte dieser Teppiche waren die Städte Tebrisi, Şamahş und Berde. Diese sehr teuren und im Allgemeinen für die Vertreter des Feudalismus hergestellten Teppiche wurden „zerbaf“ genannt.
Auch in mittelalterlichen Schriften werden die Teppiche und der kunstvollen Knüpferei berichtet. Im Werk aus dem 10. Jh. mit dem Namen „Hüdud el-Alem“ („Geheimnisse der Erde“) werden von Teppichen aus Muğan, den Zili-Teppichen aus Nahcevan berichtet.
Bis Anfang des 20. Jh. nahmen Teppiche aus Aserbaidschan auf dem internationalen Markt eine wichtige Stellung ein. Die spätere Entwicklung der Teppichkunst in Aserbaidschan erfolgte dann in der Mitte des 20. Jh. Einen wichtigen Beitrag leistete die Herstellungsvereinigung „Azerhalça“. Einen weiteren wichtigen Beitrag leisteten die Werke professioneller Maler. Die durch diese professionellen Maler entworfenen neuen Motive und Modelle spielten bei der Bereicherung der klassischen Teppichmuster eine wichtige Rolle.
Die Teppiche aus Aserbaidschan werden je nach der Technik in geknüpfte und ungeknüpfte unterteilt. Ungeknüpfte Teppiche waren in den frühen Epochen der Teppichkunst anzutreffen. Geknüpfte Teppiche werden je nach Art der Knüpferei, dem Entwurf, dem Reichtum an Mustern und den Farben in acht Arten unterteilt: „Palas“, „Cicim“, „Ladı“, „Şedde“, „Kilim“, „Zili“, „Verni“ und „Sumak“.
Es gibt zurzeit gute Möglichkeiten für di Entwicklung der Teppichkunst in Aserbaidschan. Die Teppichkunst wird wie eine Wissenschaft an der Staatlichen Kunstakademie A. Azimzade, in der Staatlichen Kunstschule, an der Staatlichen Universität für Zivilisation und der schönen Künste von Aserbaidschan, außerdem an Hochschulen mit Schwerpunkt Schöne Künste gelehrt.
Die Einwirkung der Teppichkunst von Aserbaidschan auf die Weltkultur
Zwischen dem 13. und 14. Jh. wurden aus Aserbaidschan Teppiche und Teppichprodukte in hoher Zahl ins Ausland exportiert. Diese Teppiche mit ihren wunderschönen und eleganten Mustern inspirierten auch die Werke und Miniaturen der Maler in Europa. Auf dem Gemälde „Maria und ihr Kind“ des niederländischen Malers Hans Memling aus dem 15. Jh. ist ein „Şirvan-Teppich“, auf dem Gemälde „Die heilige Maria“ von Van Aken ein „Zeyve-Teppich“, auf dem Gemälde des deutschen Malers Hans Holbein (15. Jh.) „Die Abgesandten“ ein „Gazah-Teppich“ abgebildet.
In der zweiten Hälfte des 18. Jh. zur Zeit der Khanherrschaften wurde die Teppich sehr entwickelt. Zu dieser Zeit hatte jedes Herrscherhaus ein eigenes Teppichknüpfatelier. Diese Entwicklungen wurden Vorreiter der Entwicklung unterschiedlicher Schulen bei.
Die Teppiche und Teppichprodukte aus Baku, Guba, Şamahı, Gence, Şeki, Gazah, die Ortschaft Cavad und weiterer Ortschaften wurden 1872 in Moskau in der „Moskauer Polytechnikmesse“, 1882 in der „Russischen Industrie- und Kulturmesse“ ausgestellt und mit Gold- und Silbermedaillen ausgezeichnet. Die 1872 in Wien (Österreich), 1911 in Turin (Italien), 1913 in London und Berlin ausgestellten Werke waren die wichtigsten Vertreter ihrer Zunft.
Die Teppichschulen von Aserbaidschan
Die Teppiche von Aserbaidschan werden je nach ihrer geographischen Herkunft, dem Muster, die Harmonie der Farben und der Technik 7 Schulen zugeteilt:
1. Guba
2. Abscheron
3. Schirvan
4. Gence
5. Gazakh
6. Karabach
7. Tabriz
8. Nahchivan
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