Der Goldpreis geht durch die Decke

  20 Auqust 2024    Gelesen: 687
  Der Goldpreis geht durch die Decke

Die Gold -Rally gewinnt an Fahrt. Allein in diesem Jahr hat sich das Edelmetall um 20 Prozent verteuert. Was sind die Gründe? 

Gold wird immer teurer. Der Preis für das Edelmetall kletterte im Tagesverlauf auf 2523,80 Dollar und erreichte damit ein neues Rekordhoch. Der Goldpreis ist in diesem Jahr um mehr als 20 Prozent gestiegen. Für die Rally werden am Markt vor allem drei Gründe genannt: die Aussicht auf sinkende Zinsen, hohe Nachfrage aus China und die Spannungen im Nahen Osten.

Die US-Notenbank Fed wird aller Voraussicht nach im September die geldpolitische Wende einleiten und die Zinsen senken. Die weltweit wichtigste Zentralbank hatte den geldpolitischen Schlüsselsatz angesichts hoher Inflation in kurzer Zeit auf die Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent hochgeschraubt.

Die Attraktivität von renditelosen Edelmetallen wie Gold steigt, wenn die Zinsen fallen. Außerdem schwächen niedrigere Zinsen in den USA tendenziell den Dollar - und machen damit das in Dollar gehandelte Gold für ausländische Anleger attraktiver.

Hinzu kommt, dass physisches Gold oft als Sicherheit in Krisenzeiten gesehen wird. Deshalb spielt Händlern zufolge auch eine drohende Eskalation im Nahen Osten eine Rolle. Ein Waffenstillstand im Gaza-Streifen ist nicht in Sicht. Zudem hat der Iran wegen der gezielten Tötung von Führern der radikal-islamischen Hamas und der libanesischen Hisbollah mit Vergeltung gedroht. Israel kündigte für diesen Fall einen heftigen Gegenschlag an.

Chinesen kaufen Gold

Seit fast zwei Jahren treibt auch Nachfrage aus China den Goldpreis. Seit Ende November 2022 stockt Chinas Zentralbank die Goldvorräte aufgestockt - und hat mehr von dem Edelmetall gekauft als weltweit jede andere Notenbank. Der Grund: Wie andere Schwellenländer will China seine Devisenreserven unabhängiger vom Dollar machen, der weltweiten Leitwährung.

Doch nicht nur die Zentralbank der Volksrepublik deckt sich mit Gold ein, auch Privatanleger kaufen. Das liegt daran, dass alternative Geldanlagen wenig attraktiv sind. Zum einen befindet sich der Immobilienmarkt, in den die meisten Familien ihre Ersparnisse gesteckt haben, in einer schweren Krise. Zum anderen läuft es am heimischen Aktienmarkt seit langer Zeit nicht rund. Und wegen der Kapitalkontrollen der Volksrepublik können chinesische Privatanleger nicht einfach in ausländische Märkte ausweichen.

"Die Kombination aus niedrigeren Zinssätzen, einem schwächeren Dollar und einer starken Nachfrage der Zentralbanken schafft ein äußerst günstiges Umfeld für Gold, und es ist plausibel, dass Gold weiter steigen könnte", sagt Anita Wright, von der britischen Finanzberatung Bolton James. Die Rally könnte nun in Richtung der 2665-Dollar-Marke gehen, sagte Yeap Jun Rong, Marktstratege beim Broker IG.

Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts


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