Der philippinische Verteidigungsminister Gilberto Teodoro Jr. hat China aggressives Verhalten im Südchinesischen Meer vorgeworfen und ein härteres internationales Vorgehen gegen das Machtstreben Pekings in der Region angemahnt. China sei "der größte Störer des internationalen Friedens" im Südosten Asiens, sagte Teodoro bei einer internationalen Militärkonferenz in Manila, an der Armeevertreter und ranghohe Diplomaten aus den USA und anderen verbündeten Staaten teilnahmen.
Er äußerte sich vor dem Hintergrund eines neuen Zwischenfalls an dem sogenannten Sabina Shoal, einem unbewohnten Atoll, das sowohl China als auch die Philippinen für sich beanspruchen. 40 Schiffe aus China hätten in dem Gebiet zwei philippinische Seefahrzeuge blockiert, die Lebensmittel und andere Güter zu einem Schiff der philippinischen Küstenwache bringen wollten, erklärten die Philippinen.
Die Führung in Peking warf wiederum Manila vor, für die Konfrontation verantwortlich zu sein. Regelmäßig schicken China und die Philippinen seit Monaten ihre Küstenwachen nach Sabina - aus Sorge, dass das jeweils andere Land sich das Atoll einverleiben und darauf Gebäude errichten könnte.
Neben den Philippinen erheben auch Vietnam, Malaysia, Taiwan und Brunei Ansprüche auf Gebiete im Südchinesischen Meer. Die Volksrepublik reklamiert praktisch das gesamte Gewässer für sich.
Umsetzung einer UN-Resolution schwierig
Verteidigungsminister Teodoro sagte am Rande der Konferenz, internationale Bekundungen der Sorge gegenüber Chinas Auftreten in den umstrittenen Gewässern seien "nicht genug". Das Rezept sei ein stärkeres gemeinsames multilaterales Vorgehen gegen China.
Ins Spiel brachte er nach Nachfragen von Reportern eine Resolution des UN-Sicherheitsrats, die China zu einem Stopp seiner Aktionen auffordern solle. Zugleich räumte er ein, dass die Umsetzung schwierig sei. China hat als eines von fünf ständigen Mitgliedern im UN-Sicherheitsrat ein Vetorecht.
Die Philippinen hatten unter anderem wegen der Spannungen mit China ein Abkommen mit Japan abgeschlossen, das den Einsatz von Soldaten auf dem Gebiet des jeweils anderen ermöglicht. Auch Taiwan berichtet immer wieder von Provokationen durch das chinesische Militär. In Peking wird keinen Hehl daraus gemacht, sich die Insel, die als abtrünniges Gebiet gesehen wird, notfalls mit militärischer Gewalt einzuverleiben.
Quelle: ntv.de, rog/AP
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