Regenmengen überfluten nun auch Barcelona

  04 November 2024    Gelesen: 95
  Regenmengen überfluten nun auch Barcelona

Rund um die spanische Großstadt Valencia laufen die Aufräumarbeiten. Große Regenmengen fallen derweil in der nächsten Großstadt, im katalanischen Barcelona. Noch bleiben größere Katastrophen aus, aber es ziehen bereits weitere Regenfelder heran.

Nach der Unwetterkatastrophe im ostspanischen Valencia wird nun die benachbarte Region Katalonien von heftigen Niederschlägen heimgesucht. Der Flughafen in der Regionalhauptstadt Barcelona habe deshalb vormittags bereits 15 Flüge umgeleitet, teilte der spanische Verkehrsminister Óscar Puente auf X mit. In einigen Bereichen der Terminals und der Parkplätze des Flughafens gebe es Lecks. Videos in sozialen Netzwerken zeigen, wie Fluggäste mit Gepäck durch Wasser waten. Auf Antrag des Zivilschutzes sei außerdem der gesamte regionale Bahnverkehr vorläufig eingestellt worden. Nahe der Großstadt Barcelona sollen am Vormittag binnen zwei bis drei Stunden rund 140 Millimeter Regen gefallen sein.

Puente berichtete auch von einem Erdrutsch auf der Autobahn 27, der den Verkehr beeinträchtige. Bald werde dort aber eine Spur geöffnet werden können. Nach Berichten spanischer Medien wurden mehrere Straßen in Katalonien im Nordosten Spaniens überflutet. 150 Bildungseinrichtungen sagten nach Medienberichten den Unterricht ab.

Besonders betroffen vom Unwetter in Katalonien ist die Küstenregion um die Provinzhauptstadt Barcelona. Dort gilt bis 14 Uhr die höchste Warnstufe Rot des Wetterdienstes Aemet. Auch am Dienstag wird weiterer Regen erwartet. Anwohner erhielten auf dem Handy Warnmeldungen des Zivilschutzes unter anderem mit der Empfehlung, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben und unnötige Fahrten zu vermeiden.

In Valencia wurde unterdessen die Suche nach Todesopfern in Häusern und Tausenden weggeschwemmten Autowracks fortgesetzt. Innenminister Fernando Grande-Marlaska sagte, die Behörden könnten noch immer keine zuverlässige Schätzung zur Zahl der Vermissten abgeben. Der spanische Fernsehsender RTVE zeigte Hilferufe verzweifelter Menschen, die nach Angehörigen suchten.

In der Gemeinde Aldaia suchten etwa 50 Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute, manche in Neoprenanzügen, in der Tiefgarage eines großen Einkaufszentrums nach möglichen Opfern. Sie bewegten sich per Boot in dem riesigen Gebäude, wo die Fahrzeuge mindestens einen Meter tief im trüben Wasser standen.

Keine weiteren Leichen in Valencia gefunden

Polizeisprecher Ricardo Gutiérrez sagte, bisher seien etwa 50 Fahrzeuge, aber keine Leichen entdeckt worden. Die Tiefgarage des Einkaufszentrums Bonaire mit 1800 Stellplätzen füllte sich am Dienstag und Mittwoch schnell mit Wasser und Schlamm, als der südliche Stadtrand von Valencia von einer Flut getroffen wurde.

Tausende Polizisten und Soldaten, aber auch Freiwillige setzten in Valencia die Aufräumarbeiten fort. Das Transportschiff "Galicia" der spanischen Marine traf heute mit Marinesoldaten, Hubschraubern sowie mit Lebensmitteln und Wasser beladenen Lastwagen im Hafen von Valencia ein, um die Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.

Von den Behörden fühlten sich viele Menschen dennoch im Stich gelassen. Ihre Wut entlud sich am Sonntag, als eine Menschenmenge das spanische Königspaar, den Ministerpräsidenten und die regionalen Regierungschefs bei ihrem ersten Besuch in Paiporta mit Schlamm bewarf. In dem Ort kamen mehr als 60 Menschen ums Leben, und es gab immer noch kein Trinkwasser.

Spanien ist an Herbststürme gewöhnt, die zu Überschwemmungen führen können. Die Unwetter in Valencia waren jedoch die folgenschwersten seit Beginn der Aufzeichnungen.

Quelle: ntv.de, als/AP/dpa


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