Der russische Staatschef Wladimir Putin zerstört nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump durch ein Nein zu einem Abkommen für ein Ende des Krieges mit der Ukraine sein eigenes Land. "Er sollte eine Einigung treffen. Ich denke, er zerstört Russland, indem er keine Einigung trifft", sagte Trump am Abend im Weißen Haus in Washington. "Ich glaube, Russland wird große Probleme bekommen."
Trump fügte hinzu, dass er sich mit Putin treffen werde. Auf die Frage, wann genau er mit dem russischen Präsidenten reden werde, sagte er: "Es könnte sehr bald sein." Trump hatte schon in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 einen Gipfel mit dem russischen Präsidenten abgehalten. Er habe sich "sehr gut" mit ihm verstanden, sagte Trump weiter. Auch habe ihm der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, er wolle ein Friedensabkommen, um den durch die russische Invasion in der Ukraine im Februar 2022 ausgelösten Krieg zu beenden. Selenskyj sei bereit, einen Deal zu machen. Ob das auch für Putin gelte, wisse er nicht, sagte Trump. "Ich würde hoffen, dass er einen Deal schließen will."
Trump wurde wenige Stunden zuvor für seine zweite Amtszeit als US-Präsident vereidigt. Putin hatte dem Republikaner gratuliert und seine Gesprächsbereitschaft mit Blick auf den Ukraine-Konflikt erklärt. "Wir sind auch zum Dialog mit der neuen amerikanischen Regierung über den Ukraine-Konflikt bereit", sagte er. Dabei müsse "der Respekt für die legitimen Interessen aller" Grundlage sein.
"Ich habe noch einen halben Tag"
Auf die Frage, wann er den Konflikt lösen werde, sagte Trump: "Wir werden versuchen, es so schnell wie möglich zu erledigen." Angesprochen auf seine großspurige Ankündigung aus dem Wahlkampf, er könne den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden, entgegnete der Republikaner, er sei erst einen halben Tag im Amt. "Ich habe noch einen halben Tag."
Trump lehnt die bisher von den USA geleisteten Milliardenhilfen für die Ukraine ab und will rasch einen Friedensschluss erreichen. Inzwischen nennt er statt der 24 Stunden "sechs Monate" als Zeithorizont. Kritiker befürchten, dass die Ukraine im Falle von ausbleibender US-Unterstützung gezwungen sein könnte, sich einem Diktatfrieden mit Russland zu beugen, der sie zu erheblichen territorialen Konzessionen zwingt.
Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP
Tags: