Der Vorsitzende von CAIR, Farid Schafiyev, erklärte, dass die Beziehungen zu Frankreich derzeit angespannt seien, und führte die Krise auf die Handlungen Frankreichs zurück. Die wirtschaftliche und energiepolitische Zusammenarbeit gehe jedoch weiter. Er betonte die bedeutende Rolle des armenischen Faktors in Frankreich und stellte klar, dass Aserbaidschan nicht der Auslöser der Spannungen sei.
Bei Podiumsdiskussionen betonten die Redner die historische Beteiligung Frankreichs am Konflikt, den Einfluss der armenischen Diaspora auf die französische Politik und die inkonsistente Haltung Frankreichs als Vermittler. Experten stellten fest, dass Frankreich zunächst versuchte, neutral zu bleiben, nach 2020 jedoch eine deutlichere Haltung gegenüber Aserbaidschan einnahm.
Der französische Akademiker Christian Vallar erinnerte daran, dass Frankreich zu den ersten Ländern gehörte, die Aserbaidschans Unabhängigkeit anerkannten, und einst Resolutionen unterstützte, die die Besetzung aserbaidschanischer Gebiete durch Armenien verurteilten. Die bilateralen Beziehungen verschlechterten sich jedoch nach dem Besuch von dem Präsidenten Emmanuel Macron in Armenien im Jahr 2018, wobei Aserbaidschan ausgeschlossen blieb.
Der Abgeordnete Tural Gandschaliyev erwähnte die pragmatischen Beziehungen Frankreichs zu Aserbaidschan in der Vergangenheit und stellte fest, dass die Stärkung der Außenpolitik Aserbaidschans seit 2003 zu einer zunehmenden Opposition durch die armenische Diaspora geführt habe.
Robert Cutler von der Carleton-Universität wies darauf hin, dass Frankreichs übermäßige Unterstützung für Armenien seine Glaubwürdigkeit als Ko-Vorsitzender der Minsk-Gruppe der OSZE untergraben habe. Er warnte, dass Frankreichs Militärhilfe für Armenien, darunter Luftabwehrsysteme und gepanzerte Fahrzeuge, die Spannungen eskalieren und Reaktionen aus Russland, der Türkei und dem Iran hervorrufen könnte.
Andere Redner, darunter Rechts- und Geopolitikexperten, betonten, dass Frankreichs voreingenommener Ansatz der regionalen Stabilität und den Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Frankreich schade. Sie warnten, dass sich verschlechternde Beziehungen keinem der beiden Länder nützen und weitreichendere geopolitische Folgen haben könnten.
Die Konferenz endete mit Fragen und Antworten sowie Diskussionen über Zukunftsaussichten.
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