Nach heftiger Kritik aus Washington an der Verwaltung des Panamakanals sollen nach Angaben des US-Außenministeriums US-Regierungsschiffe künftig keine Durchfahrtgebühren mehr zahlen. Die für die entsprechende Gebühren-Erhebung zuständige Behörde in Panama bestreitet das jedoch: Sie habe "keine Anpassung dieser Gebühren vorgenommen".
"Die Panamakanalbehörde ist bereit, mit den zuständigen US-Beamten einen Dialog über die Durchfahrt von Kriegsschiffen aus diesem Land zu führen", hieß es. Das US-Ministerium hatte bereits mitgeteilt, die USA würden nun Millionen Dollar sparen.
US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt beklagt, die USA würden im Panamakanal nicht fair behandelt. Insbesondere wandte er sich gegen die Gebühren für US-Militärschiffe, die den Panamakanal durchqueren. Zudem behauptet Trump, China betreibe die wichtige Wasserstraße in Mittelamerika. Sowohl Panama als auch China haben die Vorwürfe zurückgewiesen.
Panama steht jedoch unter erheblichem Druck, Zugeständnisse zu machen. Trump hat einen Militäreinsatz am Panamakanal nicht ausgeschlossen. Die 82 Kilometer lange Wasserstraße wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von den USA gebaut. Am 31.12.1999 wurde der Kanal, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, an Panama übertragen.
Rubio drohte mit Maßnahmen
Am vergangenen Wochenende war US-Außenminister Marco Rubio nach Panama gereist, um Trumps Anspruch auf Kontrolle über den Kanal zu unterstreichen. Dabei hatte er auch Chinas Einfluss auf die weltweite Wasserstraße als inakzeptabel moniert und mit Maßnahmen gedroht.
Am Mittwoch telefonierte dann US-Verteidigungsminister Pete Hegseth mit Panamas Sicherheitsminister Frank Ábrego. Hegseth habe betont, dass die Wahrung der nationalen Sicherheitsinteressen der USA "oberste Priorität" habe, hieß es in einer Mitteilung seines Ministeriums. Dazu gehöre, den ungehinderten Zugang zum Panamakanal zu sichern und ihn von ausländischer Einmischung freizuhalten. Ábrego schrieb auf X, Hegseth werde im April Panama besuchen, erwähnte als Thema des Telefongesprächs jedoch nur die gemeinsamen Interessen der beiden Länder in Sicherheits- und Migrationsfragen.
Das Hongkonger Unternehmen Hutchison Ports PPC betreibt auf beiden Seiten des Kanals seit 1997 große Container-Terminals. Die Firma gehört einer reichen Hongkonger Familie. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass die Regierung in Peking auch über private chinesische Unternehmen ihren Einfluss auf Häfen und Schifffahrtsrouten ausbauen könnte.
Quelle: ntv.de, ino/chl/dpa/AFP/rts
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