USA bringen erste Migranten nach Guantánamo

  06 Februar 2025    Gelesen: 61
  USA bringen erste Migranten nach Guantánamo

US-Präsident Donald Trump will auf dem US-Stützpunkt Guantánamo ein Lager für Zehntausende "kriminelle illegale" Migranten errichten. Bisher sitzen in der umstrittenen Haftanstalt nur Gefangene aus dem "Krieg gegen den Terror". Jetzt fliegt das Militär die ersten abzuschiebenden Einwanderer nach Kuba.

Im umstrittenen US-Lager Guantánamo auf Kuba sind nach Angaben des Pentagon zehn "hochgefährliche" Migranten angekommen. Sie würden dort bleiben, bis sie in ihre Herkunftsländer oder "an einen anderen geeigneten Zielort" gebracht werden könnten, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Laut der Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, handelt es sich bei den am Dienstag angekommenen Migranten um "zehn Mitglieder der transnationalen Bande Tren de Aragua".

Seit mehreren Jahren ist die kriminelle Gruppe in südamerikanischen Ländern, darunter Venezuela, ihr Ursprungsland, sowie Bolivien, Kolumbien, Chile und Peru aktiv, berichtet CNN. Die Gruppe habe sich auch gen Norden ausgebreitet und sei in den USA aktiv.

Auf dem Marinestützpunkt Guantánamo werden die Migranten nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums in leer stehenden Hafträumen untergebracht. "Sie werden nicht zusammen mit Gefangenen aus dem Krieg gegen den Terrorismus festgehalten, die sich ebenfalls in der Einrichtung aufhalten."

Viele Migranten, die abgeschoben werden sollen, würden inzwischen mit Militärflugzeugen in ihre Herkunftsländer zurückgebracht, heißt es in der Mitteilung des Pentagon. Aber das sei nicht in allen Fällen umgehend möglich. "Wir wollen einen anderen Ort, um sie in der Zwischenzeit sicher festzuhalten - kriminelle Illegale - Guantánamo Bay ... ist ein perfekter Ort", erklärte der neue Verteidigungsminister Pete Hegseth vergangene Woche.

US-Präsident Donald Trump hatte die Ministerien für Verteidigung und Heimatschutz angewiesen, "mit den Vorbereitungen für das Lager für 30.000 Migranten in der Bucht von Guantánamo zu beginnen". Die Pläne betreffen seinen Angaben zufolge "kriminelle illegale Einwanderer".

Das Gefangenenlager Guantánamo in der gleichnamigen Bucht auf Kuba wurde im Zuge des "Kriegs gegen den Terror" nach den Anschlägen vom 11. September 2001 errichtet. Zu Spitzenzeiten waren dort fast 800 Insassen inhaftiert. Den US-Behörden wurde mehrfach die Misshandlung der Gefangenen vorgeworfen. Viele Insassen waren dort ohne Anklage inhaftiert und konnten rechtlich nicht dagegen vorgehen. Derzeit sitzen in Guantánamo noch 15 Menschen wegen militanter Aktivitäten oder Straftaten mit Terrorismus-Bezug ein.

Quelle: ntv.de, lme/AFP


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