US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert und über ein Ende des Ukraine-Kriegs gesprochen. Das berichtet die "New York Post" in Auszügen aus einem exklusiven Interview, das der Zeitung zufolge in der Nacht zu Samstag an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One geführt wurde. Allerdings ließ Trump nach Angaben des Boulevardblatts offen, wie oft er bereits mit Putin gesprochen habe. "Das sage ich besser nicht", soll Trump auf entsprechende Nachfragen geantwortet haben. Auch der Zeitpunkt des Gesprächs ist unklar.
Trump reagierte zuletzt ausweichend auf Nachfragen, ob er seit dem Amtsantritt am 20. Januar bereits mit Putin telefoniert habe. Üblicherweise informiert das Weiße Haus nach einem Gespräch des US-Präsidenten mit einem anderen Staats- oder Regierungschef zeitnah öffentlich über den Austausch, wenn auch nur knapp.
Wenige Tage nach Trumps Wahlsieg im November hatte die "Washington Post" unter Berufung auf informierte Personen über ein Telefonat des 78-Jährigen mit Putin berichtet. Der Kreml dementierte damals jedoch, dass es ein Gespräch gab. Am Freitag erklärte Putins Sprecher Dmitri Peskow, man werde über Gespräche informieren, sobald es substanzielle Informationen über einen Austausch zwischen Trump und dem russischen Präsidenten gebe.
Auch im jüngsten Fall wollte der Kreml das Telefonat weder dementieren noch bestätigen. Er wisse nichts davon, sagte Peskow. Allerdings werde auf einer Reihe unterschiedlicher Kanäle kommuniziert, über die er vielleicht nicht immer informiert werde. "Darum kann ich im vorliegenden Fall weder bestätigen noch dementieren."
"Lasst uns diese Treffen in Gang bringen"
Laut der "New York Post" befand sich während des Interviews auch der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz in Trumps Arbeitszimmer an Bord der Air Force One. An ihn gewandt, soll Trump - möglicherweise in Anspielung auf Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj - gesagt haben: "Lasst uns diese Treffen in Gang bringen. Sie wollen sich treffen. Jeden Tag sterben Menschen. Junge, gut aussehende Soldaten werden getötet. Junge Männer wie meine Söhne. Auf beiden Seiten. Überall auf dem Schlachtfeld."
Wie bereits in der Vergangenheit betonte Trump dem Bericht zufolge seine "guten Beziehungen" zum Kremlchef. "Er will nicht, dass noch mehr Menschen sterben", sagte Trump über Putin. Zudem machte er seinen Amtsvorgänger Joe Biden erneut mitverantwortlich für den Krieg zwischen Russland und der Ukraine: "Der Krieg hätte nie begonnen", wenn er 2022 im Amt gewesen wäre. Trump versicherte auch, er habe einen Plan, um den Krieg zu beenden.
Biden hatte das letzte Mal im Februar 2022 mit Putin telefoniert, wenige Tage bevor der Kremlchef den Angriffskrieg gegen die Ukraine startete. Trump behauptete im Wahlkampf immer wieder, er könne den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden, ohne jedoch zu konkretisieren, wie er sich das vorstellt. In der Ukraine wird befürchtet, dass die USA unter Trump ihre Unterstützung für das angegriffene Land drastisch zurückfahren und eine Friedenslösung erzwingen könnte, aus der Russland faktisch als Sieger hervorgeht.
Quelle: ntv.de, chr/dpa
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