Russland habe der Nato ein Abkommen vorgeschlagen, sagte Lawrow nach Angaben seines Ministeriums. Darin sollten sämtliche Panzer und Artilleriegeschütze bis hin zum letzten Bataillon in Osteuropa festgeschrieben werden. "Aber die Nato hat eine Diskussion darüber kategorisch ausgeschlossen."
Merkel verspricht Unterstützung
Auch Deutschland wird sich wahrscheinlich stärker an der Nato-Abschreckung gegen Russland engagieren. "Hier sind einige Verstärkungen möglich, die werden wir im Augenblick auch prüfen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen mit dem lettischen Ministerpräsidenten Maris Kucinskis. Man habe Lettland schon dabei geholfen, sich gegen Angriffe aus Russland etwa auf Medien zu wehren. Allerdings sei sehr wichtig, "dass wir uns im Rahmen der Nato-Russland-Akte bewegen".
Kucinskis erklärte, er sei sehr froh, dass die Kanzlerin "ihre Unterstützung kundgetan hat" für die Sicherung der lettischen Ostgrenze. Sie soll auch dazu dienen, eventuelle Flüchtlingsströme aus Russland zu stoppen. Die baltischen Länder fürchten, dass Russland gezielt Flüchtlinge durchleiten könnte, um die EU-Staaten unter Druck zu setzen.
Das Bundesverteidigungsministerium hatte bereits am Donnerstag bestätigt, dass sich die Bundeswehr am Aufbau eines Bataillons in Litauen beteiligen und selbst eine Kompanie - also 150 bis 200 Soldaten - entsenden wolle. Die Entscheidung solle beim Warschauer Nato-Gipfel im Juli fallen.
"Unverantwortliche Provokation"
Geplant ist demnach, dass Deutschland als "Rahmennation" die Verantwortung für das Bataillon in Litauen übernimmt. Unter deutschem Kommando sollen dann mehrere Nato-Staaten im Rotations-Prinzip die bis zu tausend Soldaten stellen. Die Rotation ist wichtig, weil bestehende Vereinbarungen mit Russland eine dauerhafte Truppenstationierung der Nato an ihrer Ostgrenze verbietet.
Die osteuropäischen Nato-Staaten - Estland, Lettland, Litauen, Polen und Rumänien - fordern eine stärkere Präsenz. Sie fürchten seit der russischen Annexion der Krim vor zwei Jahren einen weitergehenden Expansionskurs Russlands.
Die Linke kritisierte die Pläne der Bundesregierung. Fraktionschefin Sahra Wagenknecht sagte, Merkel begehe eine "unverantwortliche Provokation, wenn sie 75 Jahre nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion die Bundeswehr zur russischen Grenze schickt".
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