Aufgefrischter Citroen C4 - der Preis ist ultraheiß

  08 April 2025    Gelesen: 269
  Aufgefrischter Citroen C4 - der Preis ist ultraheiß

Citroen lässt seinem kompakten C4 leichte Retuschen angedeihen. ntv.de hat ihn aus diesem Anlass kurz ausgeführt. Grundsätzlich bleibt der Fahrzeugcharakter allerdings erhalten. Der Preis ist jedoch mehr als heiß.

Wenn es hierzulande eine Standard-Wahl in der Kompaktklasse gibt, kann es sich dabei bloß um eine einzige Offerte handeln: den Golf aus dem Hause Volkswagen. Dabei ist das Segment bunt und vielfältig, sodass ein Blick über den Tellerrand lohnt. Wie wäre es mit etwas Französischem zur Abwechslung? Der Citroen C4 präsentiert sich nach etwa vier Jahren Bauzeit aufgehübscht, um bei der Balz wieder eine Chance zu haben, selbst außerhalb heimischer Gefilden.

In der Tat ist es dem Designteam geglückt, mit verhältnismäßig wenig Aufwand eine große Wirkung zu erzielen. Wer den bisherigen C4 kennt, muss jetzt wirklich zweimal hinsehen. Vor allem die Front sieht nun deutlich moderner aus mit der zackigen Scheinwerferlinie. Markant sind die waagerecht unterhalb des Hauptscheinwerfers angebrachten Leuchtelemente in doppelter Ausführung. Erst darunter haben die Gestalter das Tagfahrlicht installiert - quasi in der Mulde zwischen Stoßfänger und Wagenkörper. Und dann wird ja auch noch das neue Retro-Emblem eingesetzt, um die Historiker unter den Citroen-Fans glücklich zu machen.

Der Hersteller selbst möchte bei der Front Anleihen am Concept Car Oli erkannt wissen, aber das wäre ein bisschen um die Ecke gedacht. Auch hinten sieht der C4 jetzt deutlich anders aus. Die Designidee mit der "Dopplung" des LED-Streifens wird ebenso von der Heckpartie aufgenommen. Hier liegen die leuchtenden Elemente innen statt unten.

C4 mit interessanter Optik

Hört man den Kreativen zu, bestand das Ziel darin, den ursprünglich als extravertiert angelegten C4 wieder etwas unauffälliger zu gestalten, ohne jedoch seinen ausgefallenen Charakter zu beschädigen. Mission gelungen? Entscheiden Sie doch einfach selbst.

Gegen Aufpreis gibt es sogar ordentlich gepolsterte Ledersitze.
Aber es gibt noch mehr Neuerungen, beispielsweise im Innenraum. Demnach sollen 15 Millimeter mehr Polsteroberfläche Sorge dafür tragen, dass der Sitzkomfort steigt. Nun, das müsste man auf einer längeren Strecke austesten. Auf den kurzen Runden der Erstbegegnung macht der untere Mittelklässler jedenfalls keinen unkomfortablen Eindruck.

Vielleicht liegt das aber auch einfach an den gepflegten Straßen der Ferieninsel Sylt, auf die Citroen geladen hatte anlässlich seiner Aktivitäten vor Ort. Die bestehen übrigens nicht nur aus der Fahrvorstellung, sondern ebenso aus einer bis auf Weiteres stationierten Mietwagenflotte, bestehend ausschließlich aus elektrisch angetriebenen Varianten diverser Citroen-Modelle.

Immerhin passen die Insel mit einem hohen Anspruch an die Luftqualität sowie Elektromobilität zusammen, und in diesem Kontext ist natürlich schade, dass der neuerdings lieferbare Hybrid nicht für Testfahrten zur Verfügung stand.

Wer sich allerdings für Elektromobilität interessiert, bekommt bei den Franzosen ein wohlfeiles Angebot unterbreitet. Bereits ab 31.900 Euro Listenpreis startet der elektrisch angetriebene C4 - das ist für die Klasse günstig, zumal Features wie Einparkhilfe hinten, Smartphone-Integration plus Wärmepumpe serienmäßig an Bord weilen. Allerdings muss Citroen aufpassen, der Wettbewerb ist gerade mit vielen Preisaktionen unterwegs, da könnte es dann wieder eng werden.

Elektrostrang ist eher sachlich angelegt

Und der Standardantrieb mit 136 PS ist kein Brüller. Völlig unsouverän ist der C4 damit aber auch wieder nicht motorisiert, zumal die 260 Newtonmeter Drehmoment früh anliegen. Übersetzungswechsel entfallen sowieso, also ist der Franzose gefühlt flinker unterwegs, als 10,8 Sekunden von 0 bis 100 km/h glauben machen. Noch ein bisschen mehr nominale Leistung gibt es mit der 20 PS stärkeren Version, sie beschleunigt mit zehn Sekunden indes kaum feuriger auf 100 km/h.

Machen wir uns nichts vor, freilich hat der 4,35 Meter lange Kompakte auch seine Schwächen, insbesondere mit dem elektrischen Antrieb. Das liegt aber weniger am Motor als an der Batterie. Die Festlegung auf 50 respektive 54 kWh Kapazität ist dann für den einen oder anderen Einsatzzweck, wie man bei einem Auto dieser Größe unterstellen muss, doch etwas zu kurz gesprungen. Eine so tiefgreifende technische Modifikation lässt sich aber im Rahmen eines Facelifts kaum wirtschaftlich darstellen.

Wenig machen kann man auch bei der mauen Ladeleistung von 100 kW. Und ja, natürlich kommt es auf die Ladekurve an - aber 30 bis 35 Minuten, um eine eher kleine Batterie von 5 auf 80 Prozent zu laden, das ist ein überholter Wert. Gleiches gilt für 360 Kilometer Nominal-Reichweite (WLTP), die bei Kälte nur so dahinschmilzt.

Damit keine Missverständnisse entstehen: Der C4 ist ein gefälliges Auto. Auch die Verbesserung des Infotainments mit einem jetzt etwas größeren Display für das Kombiinstrument sowie einer verfügbaren Ladeplanung namens ë-Routes (hier steht ein Test allerdings noch aus) ist ein guter Ansatz. Und der Franzose fährt harmonisch, federt beispielsweise ordentlich. Ein brauchbarer aktiver Tempomat (je nach Ausstattungslinie) mit hinreichend sensibler Steuerung macht das Fahren auf der längeren Strecke außerdem annehmbar.

Und wer mit der elektrischen Reichweite des Stromers nicht auskommt, hat ja noch die Möglichkeit, auf die Verbrenner-Palette zurückzugreifen. Übrigens genauso wie bei den Elektroversionen zu einem Toppreis: Die 100 PS starke Basis-Hybridvariante startet bereits ab 23.300 Euro. Und die Automatik ist hier ja auch schon enthalten. Günstiger geht der Einstieg in das Kompaktklasse-Segment kaum. Da bleibt als Schlusswort nichts anderes zu sagen als: Der Preis ist heiß.

Quelle: ntv.de


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