EU unterstützt Palästinenser mit Milliarden-Hilfe

  14 April 2025    Gelesen: 135
  EU unterstützt Palästinenser mit Milliarden-Hilfe

Korruption und schlechte Verwaltung: Die Palästinenser-Regierung steht in der Kritik. Die EU fordert von ihr, dass sie sich reformiert. Sollte sie sich dazu bereit zeigen, lockt ein Milliardenpaket. Viel davon soll auch in den verwüsteten Gazastreifen fließen.

Die Europäische Union will ihre finanzielle Unterstützung für die Palästinensische Autonomiebehörde mit einem neuen Hilfspaket von rund 1,6 Milliarden Euro erhöhen. Die Hilfen sollten über drei Jahre verteilt fließen und seien an Reformen geknüpft, sagte die für den Nahen Osten zuständige EU-Kommissarin Dubravka Suica. "Wir möchten, dass sie sich reformieren, denn ohne Reformen werden sie nicht stark und glaubwürdig genug sein, um nicht nur für uns, sondern auch für Israel ein Gesprächspartner zu sein", sagte Suica.

Die Palästinenser-Regierung steht wegen Korruption und mangelhafter Verwaltung in der Kritik. Sie hat nur eine begrenzte Selbstverwaltung über einige Gebiete im Westjordanland unter israelischer Militärbesatzung. Im Gazastreifen herrscht die radikal-islamische Hamas. Durch den seit eineinhalb Jahren andauernden Krieg mit Israel ist der Küstenstreifen weitgehend verwüstet.

Von dem neuen Hilfspaket seien 620 Millionen Euro für finanzielle Unterstützung und eine Reform der Palästinensischen Autonomiebehörde vorgesehen, sagte Suica. 576 Millionen Euro würden für "Resilienz und Wiederaufbau" des Westjordanlandes und des Gazastreifens bereitgestellt. 400 Millionen Euro kämen als Darlehen von der Europäischen Investitionsbank.

Die EU ist der größte Geldgeber der Palästinenser. In den vergangenen zwölf Jahren habe die durchschnittliche EU-Unterstützung für die Palästinensische Autonomiebehörde etwa 400 Millionen Euro betragen, erklärte Suica. EU-Vertreter haben wiederholt die Hoffnung geäußert, dass die Palästinensische Autonomiebehörde nach einem Ende des Kriegs zwischen Israel und der Hamas die Verwaltung des Gazastreifens übernehmen wird. Die rechts-religiöse Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu lehnt dies bisher jedoch ab, ebenso wie das Ziel der EU einer Zwei-Staaten-Lösung.

Quelle: ntv.de, ghö/rts


Tags:


Newsticker