Putin schlägt Direkt-Gespräche mit Kiew vor

  11 Mai 2025    Gelesen: 83
  Putin schlägt Direkt-Gespräche mit Kiew vor

Ein Ultimatum der Ukraine und ihrer Unterstützer für eine 30-tägige Waffenruhe beantwortet Russland nicht. Stattdessen macht Kremlchef Putin Kiew einen Gegenvorschlag. Schon am Donnerstag könnten Verhandlungen in Istanbul beginnen. Vorbedingungen solle es nicht geben.

Kremlchef Wladimir Putin hat direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine am 15. Mai in Istanbul vorgeschlagen. Russland sei zu "ernsthaften Verhandlungen ohne Vorbedingungen" bereit und schlage vor, damit "bereits am kommenden Donnerstag, den 15. Mai, in Istanbul zu beginnen", sagte der russische Präsident am Sonntag vor Journalisten im Kreml. Die Gespräche sollten darauf abzielen, die "tiefen Ursachen des Konflikts zu beseitigen", fügte Putin hinzu und schloss "nicht aus, dass wir uns in diesen Gesprächen auf eine neue Waffenruhe einigen können".

Die Ukraine und ihre europäischen Unterstützer hatten Russland zuvor mit Unterstützung von US-Präsident Donald Trump zu einer 30-tägigen bedingungslosen Waffenruhe ab Montag aufgerufen und andernfalls mit "massiven" neuen Sanktionen gedroht. Putin erwähnte die Aufforderung bei seinen nächtlichen Äußerungen nicht direkt. Mit Verweis auf die gescheiterten Gespräche kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022 sagte Putin, "es war nicht Russland, das die Verhandlungen im Jahr 2022 abgebrochen hat. Es war Kiew" und fügte hinzu: "Unser Vorschlag liegt auf dem Tisch, die Entscheidung liegt jetzt bei den ukrainischen Behörden und ihren Kuratoren, die sich, wie es scheint, von ihren persönlichen politischen Ambitionen und nicht von den Interessen ihres Volkes leiten lassen." Er werde in den kommenden Stunden mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sprechen.

Peskow: "Sinnlos, Moskau unter Druck zu setzen"

Zuvor war eine von Russland erklärte dreitägige Waffenruhe in der Ukraine zu Ende gegangen. Putin hatte angesichts der Gedenkfeiern zum Weltkriegsende in Moskau einseitig eine dreitägige Waffenruhe angeordnet, die um Mitternacht in der Nacht zu Donnerstag in Kraft trat. Die Ukraine stimmte der Feuerpause nicht zu und fordert eine 30-tägige Feuerpause. Ein Vorschlag der USA sieht ebenfalls eine 30-tägige Waffenruhe vor. Putin warf der ukrainischen Seite die Sabotage von mehreren Versuchen für eine Feuerpause vor. Gleichzeitig schloss er eine Verlängerung der dreitägigen Waffenruhe um den 9. Mai nicht komplett aus.

Der Kreml hatte am Samstag mitgeteilt, er wolle den Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe prüfen. Wie russische Staatsmedien unter Berufung auf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow berichteten, wollte der Kreml über die von Kiews westlichen Verbündeten vorgelegte Forderung "nachdenken". Peskow äußerte sich demnach im US-Fernsehsender CNN zu der "neuen Entwicklung", wies aber zugleich darauf hin, dass es "sinnlos" sei, Moskau "unter Druck zu setzen".

Vor etwas mehr als drei Jahren hat Russland die Ukraine überfallen und kontrolliert einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim gut ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets.

Quelle: ntv.de, mau/AFP/rts/dpa


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