Deutsche Bank zahlt Millionenstrafe wegen Zinsmanipulation

  04 Mai 2016    Gelesen: 731
Deutsche Bank zahlt Millionenstrafe wegen Zinsmanipulation
Die Deutsche Bank zahlt in einer außergerichtlichen Einigung in den USA 50 Millionen Dollar wegen des Vorwurfs der Zinsmanipulation. Die größte deutsche Bank, Credit Suisse und fünf weitere Banken zahlen insgesamt 324 Millionen Dollar.
Sieben große Banken haben in den USA eine Klage wegen angeblicher Zinsmanipulationen beigelegt. Deutsche Bank, Credit Suisse und fünf weitere Banken zahlen insgesamt 324 Millionen Dollar. Mehrere Pensionsfonds und Kommunen hatten insgesamt 14 Banken vorgeworfen, den Wettbewerb auf dem Markt für sogenannte Zinsswaps behindert zu haben. Sie sollen den viel beachteten Marktindex Isdafix jahrelang zu ihren Gunsten beeinflusst haben. Nach Angaben der Kläger dauert der Rechtsstreit mit BNP Paribas, Goldman Sachs, HSBC, Morgan Stanley, Nomura, UBS, Wells Fargo und ICAP an.

Im Rahmen des Vergleichs zahlt JP Morgan 52 Millionen Dollar. Auf die Deutsche Bank, Bank of America, Credit Suisse und RBS entfallen jeweils 50 Millionen Dollar, Citigroup überweist 42 Millionen Dollar und Barclays entrichtet 30 Millionen Dollar. Der Vergleich muss von einem Gericht noch genehmigt werden.

Den Vorwürfen zufolge sprachen sich insgesamt etwa 15 Banken zwischen 2009 und 2012 ab, um den Isdafix zu manipulieren. Demnach tätigten sie gezielt kurz vor der täglichen Festlegung des Referenzsatzes zahlreiche Geschäfte im elektronischen Handel, um andere Aufträge zu anderen als dem erhofften Zinssatz zu verzögern. Vor einem Bundesgericht in Manhattan sind noch zahlreiche weitere Klagen wegen angeblicher Manipulationen von Zinsen, Wertpapier- oder Rohstoffpreisen anhängig.

Die Deutsche Bank ist in Tausende rechtliche Auseinandersetzungen in diversen Ländern verwickelt. Rückstellungen für die Rechtsstreitigkeiten hatten einen bedeutenden Anteil daran, dass die Bank im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro verbuchen musste.

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