Waldbrände in Kanada treiben Ölpreis an

  06 Mai 2016    Gelesen: 400
Waldbrände in Kanada treiben Ölpreis an
Die Waldbrände in Kanada bedrohen die Förderung von Ölsanden - und lassen die Ölpreise in die Höhe schnellen. Shell soll bereits ein Abbaugebiet stillgelegt haben. Aber auch eine andere Entwicklung lässt die Preise steigen.
Spekulationen auf ein geringeres Angebot haben den Ölpreis in die Höhe getrieben. Die richtungweisende Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 2,4 Prozent oder 1,09 Dollar auf 45,71 Dollar je Barrel. US-Öl der Sorte WTI kostete mit 45,01 Dollar sogar 2,8 Prozent oder 1,23 Dollar mehr als am Mittwoch.

Auslöser der Preisrally sind Waldbrände in Kanada. Da die Feuer außer Kontrolle geraten sind, musste die Großstadt Fort McMurray evakuiert werden. Sie liegt im Herzen des kanadischen Ölsand-Abbaugebiets, der sogenannten Athabasca-Ölsande. Ölkonzerne wie Shell haben wegen des Feuers nun bereits vorsorglich ihre Produktion in der Region heruntergefahren, wie die kanadische Online-Nachrichtenseite CBC.ca berichtete.

Etwa 250.000 Barrel Rohöl fallen nun täglich allein durch die Schließung des Shell-Projekts "Albian Sands" weg, das 100 Kilometer von Fort McMurray entfernt liegt, hieß es. Andere Betreiber in der Region hingegen setzen die Förderung von Ölsanden fort. Die Ölfelder selbst sind bislang vom Feuer nicht bedroht. In der Region sollen mehr als eine Billionen Tonnen Bitumen liegen, das zu synthetischem Rohöl aufbereitet werden kann. Mehr als 150 Milliarden Tonnen gelten dabei als förderbar.

Daneben blockieren in Libyen Konflikte rivalisierender politischer Lager die Erdöl-Exporte. Diese liegen aktuell bei weniger als 400.000 Barrel pro Tag. 2011 hatte Libyen noch 1,6 Millionen Barrel pro Tag exportiert. Am Mittwoch waren die Ölpreise nach zwischenzeitlich deutlichen Kursgewinnen am späten Nachmittag ins Minus gedreht. Belastet wurden die Ölpreise zudem durch stärker als erwartet gestiegene US-Rohöllagerbestände.

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