Verschiedenen Medienberichten zufolge soll in der nordwestlich-syrischen Provinz Idlib das Flüchtlingslager Kammuna von Kampfjets beschossen worden sein. Die islamistischen Söldner und Milizen in Syrien machen die Regierung in Damaskus und Russland für den Angriff verantwortlich. Russland hingegen hat die islamistische al-Nusra-Miliz als Täter im Verdacht. Nach Informationen der UN gibt es bisher keine unabhängigen Erkenntnisse.
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, kündigte eine Untersuchung an. Es sei äußerst unwahrscheinlich, dass die Angriffe nur ein zufälliger Unfall gewesen seien, sagte er. „Es ist viel wahrscheinlicher, dass sie beabsichtigt waren und einem Kriegsverbrechen gleichkommen.“
Der Angriff erfolgte, während ein russisches Orchester mit dem Münchner Dirigenten Valeri Gergiev in Palmyra ein Konzert gab. Auch dieser Zeitpunkt lässt es für unwahrscheinlich erscheinen, dass der Angriff von den Russen oder den Syrern ausgeführt wurde.
In Syrien sind auf Seiten der syrischen und russischen Luftwaffen diverse Kampfjets – unter anderem der Klassen – Su-25SM, Su-24M, SU-34 und Su-35S – im Einsatz. Sollte das Flüchtlingslager Kammuna wirklich Ziel von Luftschlägen gewesen sein, müssten Einschlaglöcher im Lager zu sehen sein. Aus diversen Fotos der westlichen Nachrichtenagenturen geht hervor, dass es derartige Einschlaglöcher nicht gibt.
Die al-Nusra-Miliz und weitere islamistische Söldner setzen seit geraumer Zeit durch die Anwendung von selbst gemacht „Höllenkanonen“ Gas-Kanister als Raketen ein. Bei der Detonation von Gas-Kanister-Raketen kommt es zwangsläufig zu einem Großbrand. Diese Geschosse verfügen nicht über die Schlagkraft, um markante Einschlaglöcher auf dem Boden zu verursachen.
Auf den Fotos des Flüchtlingslagers ist zu sehen, dass es einen Großbrand gegeben hat, der durch derartige Gas-Kanister-Geschosse verursacht worden sein könnte (siehe erstes Video über dem Artikel).
Quelle: deutsche-wirtschafts-nachrichten
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