Zuvor standen die Arbeitgeber der geplanten Reform noch skeptisch gegenüber. Aufträge Hunderttausender Handwerksbetriebe seien laut Arbeitgeberverband BDA in Gefahr. Bei der Zeit- oder Leiharbeit seien so massive Regulierungen geplant, dass die ganze Branche bedroht sei, hieß es.
Die Spitzen von CDU, CSU und SPD hatten sich am Dienstagabend auf Details des Gesetzentwurfs verständigt, wonach Leiharbeiter grundsätzlich nach neun Monaten Anspruch auf den gleichen Lohn wie die Stammbelegschaft haben. Zudem dürfen sie höchstens 18 Monate im selben Betrieb beschäftigt werden. Knapp eine Million Leiharbeiter gibt es laut den jüngsten amtlichen Zahlen Mitte vergangenen Jahres.
Arbeitsmarkt - Koalition beschließt neue Regeln für Leiharbeit und Werkverträge
Nach monatelangem Streit haben sich die Spitzen von CDU, CSU und SPD auf eine schärfere Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen geeinigt. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall begrüßt den neuen Vorschlag der Koalition.
"Es wird in Zukunft klare Regeln geben für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, um den Missbrauch bei Leiharbeit und Werkverträgen zu bekämpfen", sagte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD). Arbeitgeber und Gewerkschaften können aber Abweichungen davon vereinbaren. Auch die tariflichen Zeitarbeitszuschläge, wie sie in der Metallbranche vereinbart wurden, können weiter gelten.
Bereits vor dem Treffen der Koalitionsspitzen hatte der Fraktionsvize der Linken im Bundestag, Klaus Ernst, das geplante Gesetz kritisiert. Es bedeute sogar eine Verschlechterung gegenüber der bisherigen Gesetzeslage, sagte er. Es sei "Etikettenschwindel", gleichen Lohn für gleiche Arbeit ab neun Monaten für Leiharbeiter zu fordern, "wenn man weiß, dass mehr als die Hälfte der Leiharbeitsverhältnisse nach drei Monaten bereits wieder beendet sind".
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