Der IWF ist derzeit noch nicht an einem dritten Hilfspaket für Griechenland in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro beteiligt. Vor allem Deutschland dringt darauf, dass sich dies ändert. Eine Lösung muss bis Juli gefunden werden, wenn ein Teil der griechischen Kredite zur Rückzahlung fällig wird. Der IWF hatte wiederholt mitgeteilt, dass er nur an einer "realistischen und nachhaltigen" Lösung mitarbeiten werde. Unter anderem hält er die Zielsetzung, Griechenland könne langfristig einen Primärüberschuss von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erwirtschaften, für kaum erreichbar.
Der Vorschlag könnte spätestens bei dem nächsten Treffen der Eurogruppe in einer Woche diskutiert werden. Der Vorstoß wird in Brüssel allerdings als wenig attraktiv bewertet. Die Europäer sind dennoch vorsichtig optimistisch, bei dem Treffen eine umfassende Vereinbarung für Griechenland zu finden. Dieser Kompromiss würde weitere, dringend benötigte Milliardenzahlungen an das Land ermöglichen. Zu dem angestrebten Paket gehören nicht nur weitere Spar- und Reformauflagen für Athen, sondern auch eine politische Vereinbarung für Schuldenmaßnahmen, die den Ansprüchen des IWF genügen. "Das ist schwierig, aber nicht außerhalb der Reichweite", sagte ein Verantwortlicher. Hinter den Kulissen gebe es "sehr intensive technische Debatten" zum Thema Schulden.
Die Europäer und der IWF haben unterschiedliche Auffassungen über die künftige Haushaltslage in Athen. Während die Europäer mit einem Primärüberschuss (vor Schuldendienst) von 3,5 Prozent im übernächsten Jahr rechnen, erwartet der IWF nur 1,5 Prozent.
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