Wie groß die Gefahr weiterer Anschläge in Frankreich wirklich ist, kann niemand sagen. Die "Bild"-Zeitung berichtet nun jedoch über eine Warnung des Bundeskriminalamts vor möglichen islamistischen Anschlägen bei der Fußball-EM. Als besonders gefährdet werde das Eröffnungsspiel zwischen Frankreich und Rumänien am 10. Juni sowie das Finale im Stade de France eingestuft.
Auch einzelne Fußballteams seien gefährdet, unter ihnen die deutsche Mannschaft. "Ein erfolgreicher Anschlag auf Mannschaften von `Kreuzfahrernationen`, zu denen Deutschland ebenfalls gezählt wird, hätte dabei besondere Symbolwirkung", heißt es laut "Bild" in dem BKA-Bericht mit dem Titel: "Gefährdungslagebild zur Uefa-Fußballeuropameisterschaft 2016".
Neu sind die Bedenken der Sicherheitsbehörden nicht. Der SPIEGEL hatte bereits im Februar über eine "hohe abstrakte Gefahr" berichtet, die für Fußballer und Fans bestehe. In einem Lagebericht der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze, aus dem der SPIEGEL zitierte, hieß es, für islamistische Gruppen könne das Turnier eine "ideale `Bühne`" darstellen. Auch die Gefährdungslage für sogenannte Kreuzfahrernationen wurde bereits in diesem Papier genannt.
Laut "Bild"-Zeitung heißt es im BKA-Papier: Mögliche Täter seien sowohl terroristische Kleingruppen, die ihre "Taten mit hoch konspirativer Planung" ausführen wollten, als auch komplett "irrational handelnde, fanatisierte Einzeltäter".
Frankreich stehe im besonderen Fokus islamistisch motivierter Attentäter, heißt es den Angaben zufolge in dem Papier, "nicht zuletzt aufgrund der französischen Kolonialgeschichte in Nordafrika, des militärischen Engagements Frankreichs in Mali sowie der militärischen Unterstützung Frankreichs im Kampf gegen den sogenannten "Islamischen Staat" (IS) im Irak und Syrien.
BKA-Vizepräsident Peter Henzler sagte der Zeitung: "Die Bedrohungslage durch den islamistischen Terrorismus ist weiterhin hoch. Anhänger und Sympathisanten des sogenannten `Islamischen Staates` werden regelmäßig dazu aufgerufen, Anschläge in Europa zu verüben." Im Blickfeld der Täter stünden dabei auch sportliche Großveranstaltungen.
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