Die Maschine in der Nacht zu Donnerstag mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo von den Radarschirmen verschwunden. An Bord der Maschine waren vorwiegend Ägypter und Franzosen.
Schiffe der Marine sind derzeit noch immer auf der Suche nach dem Flugschreiber des Airbus A320. Von ihm erhoffen sie sich Erklärungen für das Unglück. Bislang ist noch immer unklar, ob es sich um menschliches oder technisches Versagen handelte - oder um einen Terroranschlag. "Wir haben absolut keinen Hinweis auf die Ursache", sagte Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault dem Sender France2. Es würden weiter alle Möglichkeiten geprüft, bisher gebe es keine bevorzugte Hypothese. "Wir wollen die Wahrheit, die ganze Wahrheit", betonte Ayrault.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière hielt sich mit Mutmaßungen zurück. "Wir kennen die Ursachen des Absturzes noch nicht, deswegen bin ich mit Spekulationen sehr vorsichtig", sagte der CDU-Politiker. Über mögliche Konsequenzen aus dem Absturz könne erst gesprochen werden, wenn die Ursache feststehe. Ähnlich zurückhaltend äußerte sich auch der Direktor der US-Bundespolizei FBI, James Comey. "Bisher haben wir niemanden, der sich dazu bekannt hat oder Beweise, dass es eine absichtliche Tat war", sagte er.
Wie zudem der US-Nachrichtensender CNN unter Berufung auf Sicherheitsbeamte berichtet, hat ein Abgleich der Passagierliste mit den Terrordatenbanken keinen Treffer ergeben. Außerdem spreche gegen eine mögliche Explosion an Bord, dass bei der ersten Sichtung von Satellitenbildern kein Hinweis, der darauf hindeutete, entdeckt worden sei.
Die Möglichkeit, dass Flug MS804 das Ziel eines Anschlags geworden ist, war nach den bekannt gewordenen Informationen über das Absturzgeschehen zunächst plausibel erschienen. Die Wahrscheinlichkeit eines "Terrorangriffs" sei höher als die eines technischen Versagens zu veranschlagen, hatte Ägyptens Luftfahrtminister Scherif Fathy in Kairo resümiert. Er warnte aber zugleich vor voreiligen Schlussfolgerungen.
Verwirrung um Trümmer
Bereits am Donnerstagabend hieß es zunächst, dass Wrackteile im Mittelmeer gefunden worden seien. Später zog die Fluglinie Egypt Air die Meldung zurück. Die entdeckten Gegenstände seien "nicht Teile unseres Flugzeuges", sagte der Vizepräsident der Fluglinie, Achmed Adel, dem Sender CNN. Er korrigierte damit frühere Angaben seines Unternehmens, dass unter anderem Rettungswesten und Plastikteile von Flug MS804 gefunden worden seien. Dies hatte Egypt Air ursprünglich unter Berufung auf die zuständigen Ministerien in Kairo mitgeteilt.
Frankreichs Außenminister Ayrault kündigte an, sich an diesem Samstag mit Angehörigen der Opfer aus zwölf Ländern in Paris treffen zu wollen, auch um sie über den aktuellen Stand zu informieren. "Das schulden wir den Familien", sagte Ayrault.
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