Bericht: Griechen schließen Idomeni

  23 Mai 2016    Gelesen: 702
Bericht: Griechen schließen Idomeni
Das Flüchtlingslager Idomeni in Griechenland sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Doch damit könnte es bald vorbei sein. Laut einem Medienbericht will die griechische Regierung das Camp am Dienstag räumen lassen.
Rund 9000 Menschen leben im griechischen Flüchtlingslager Idomeni an der Grenze zu Mazedonien – doch die dürften in wenigen Tagen eine neue Bleibe haben. Wie "Spiegel Online" berichtet, plant die Regierung in Athen, das Lager am Dienstagmorgen zu räumen. Demnach soll die Aktion drei Tage dauern, die Flüchtlinge sollen auf andere Einrichtungen verteilt werden. Laut dem Bericht sollen Polizisten das Lager umstellen, Journalisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen müssten die Zeltstadt schon vorher verlassen.

Idomeni hat in den vergangenen Wochen immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Erst am vergangenen Mittwoch kam es zu heftiger Gewalt, als Hunderte Flüchtlinge versuchten, gewaltsam aus dem Lager auszubrechen. Die Polizei setzte Tränengas ein. Griechische Journalisten berichteten zudem über einen Eisenbahnwaggon, der zu einem Bordell umfunktioniert worden sein soll.

Eine Schließung des Provisoriums hatte Athen bislang stets abgelehnt. Stattdessen versuchte man die Bewohner mit einer Kampagne davon zu überzeugen, in andere Einrichtungen zu gehen. Das gelang aber nicht. Nun wurde der Druck aus Medien und Opposition wohl zu groß. Laut dem Bericht hoffen die Flüchtlinge darauf, dass die Balkanroute wieder geöffnet wird – dann wollen sie gleich vor Ort sein.

Die Zustände im Lager sind derzeit offenbar katastrophal. Andauernde Regenfälle in Nordgriechenland haben das provisorische Flüchtlingslager am Wochenende in eine Matschlandschaft verwandelt. Ein Bericht des griechischen Fernsehsenders Alpha zeigte am Samstagabend Zelte unter Wasser und Bewohner des Lagers, die mit Spaten Matsch schaufeln. "Ihr müsst uns helfen", sagte einer der Bewohner den Journalisten, "das ist kein Zustand hier, schaut euch das an, es ist wirklich sehr schlimm".

Quelle: n-tv.de , vpe/dpa

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